Zurück Prinzenpaar Kampagne Prinzeneinholung Umzug Video

2005 im Filmstudio


Jörn I. und Prinzessin Vesna regieren die Narren

Der Ober-Abtsteinacher Karneval-Club (OKACLU) und mit ihm alle Narren im vorderen Odenwald haben ein neues Prinzenpaar. Traditionsgemäß präsentierten die Verantwortlichen am 11.11. den Untertanen die Regenten.
Bis zum Aschermittwoch 2005 tragen jetzt Prinz Jörn I. und an seiner Seite Prinzessin Vesna I. die närrischen Insignien. Prinz Jörn erhält den Beinamen „Filius Pädagogis vom Lepperts“ als Hinweis auf seine Abstammung und Herkunft.
Pünktlich erklang am Donnerstagabend im „Ballsaal“ des Café Krapp der erste Narhalla-Marsch der Kampagne 2004/ 2005, intoniert von Komiteemitglied Bernd Oberle. Die Honoratioren des OKACLU hatten sich eingefunden, um das neue Prinzenpaar zu küren. Erstmals trug man zu diesem Anlass die neue Gala-Uniform mit schmucken Westen.
Präsident Hans-Peter Gärtner begrüßte die Komiteemitglieder, allen voran die Ehrensenatoren Leonhard Berbner und Peter Knapp. Seine besonderen Grüße und Dankesworte aber galten dem scheidenden Prinzenpaar Udo I. und Prinzessin Moni I. Gärtner erinnerte nochmals an die vorbildliche Regentschaft der beiden, das Komitee dankte mit lautem Beifall.
„Mit so einer Truppe wie euch hat es Riesenspaß gemacht“, betonte Prinz Udo und Prinzessin Monika ließ es sich nicht nehmen, sich ihrerseits bei den Verantwortlichen für die tolle Kampagne, aber auch bei ihrer Familie, Gerhard und Lena, zu bedanken.
Anschließend bat Präsident Gärtner die Anwesenden auf die Straße vor dem Ballsaal, um das neue Prinzenpaar zu empfangen. Angeführt von Musikern der Hofkapelle, der Katholischen Kirchenmusik Ober-Abtsteinach, die mit ihren Klängen das große Ereignis ankündigten, kam der hoheitliche Tross die Löhrbacher Straße herunter.
Den Musikern folgte eine Abordnung der Prinzengarde, danach Bruder Dieter mit seinem Holger und auf dessen Anhänger das neue Prinzenpaar, freilich noch unter Schwellköppen unkenntlich gemacht. Weitere Schwellköppe folgten und keiner wusste so recht, unter welchen Narrengesichtern sich wohl das Prinzenpaar verbergen würde.
Bruder Dieter entzündete standesgemäß ein leuchtendes Feuerwerk, bevor man im Ballsaal zur Demaskierung schritt. Groß war der Jubel des Komitees und der vielen Gäste, als sich Prinz Jörn und Prinzessin Vesna zu erkennen gaben.
Prinz Jörn I., Filius Pädagogis vom Lepperts, ist wahrlich in der Stonischer Fastnacht kein unbeschriebenes Blatt. Seit Jahren zählen seine Auftritte in den Prunksitzungen zu den absoluten Höhepunkten.
Mit bürgerlichem Namen heißt der Prinz Jörn Brabez. Seine Eltern sind beide Pädagogen, sein Elternhaus steht im Lepperts. Prinzessin Vesna Krogulj ist Serbin, in Heidelberg geboren und auch im „zivilen“ Leben an der Seite ihres Prinzen Jörn.
In einer feierlichen Zeremonie überreichte nun das scheidende Prinzenpaar dem neuen die närrischen Insignien Mantel, Kappe, Zepter und Amtskette. Die erste rauschende Nacht der neuen Kampagne nahm unter den Klängen von Bernd Oberle am Akkordeon ihren Lauf. Gefeiert wurde bis in die frühen Morgenstunden.
Die bevorstehende Kampagne ist recht kurz. Die Vorbereitungen zu den sieben Prunksitzungen im Januar laufen auf vollen Touren.

Der OKACLU öffnete seine Filmstudios

Weit über 2000 Besucher waren Gast bei den Prunksitzungen des OKACLU und verfolgten begeistert die Narrenshow, in diesem Jahr unter dem Motto „Filmstudios OKACLU“. Unzählige Filmplakate der Hollywood-Klassiker schmückten das Jugendheim und die Zahl der Scheinwerfer, die „der Herr des Lichtes“, Jürgen Oberle, in Gebrauch hatte, brauchte den Vergleich mit professionellen Filmstudios nicht zu scheuen.
Ihm zur Seite standen Gerhard Berbner, Wolfgang Kohl, Dennis Montag, Christian Birn und Christian Wolk, ein Team, das den Besuchern bei allen Programmpunkten beste Licht- und Tonverhältnisse, gespickt mit vielen optischen Effekten, garantierte. Die Bühne selbst hatten Armin Hintenlang und Ortwin Zeitler mit ihren vielen Helfern in ein original Hollywood-Filmstutio mit wechselnder Szenerie verwandelt. Theo Kohl sorgte mit seiner Musik schon im Vorfeld für gute Stimmung.
Eine Szene des Klassikers „Casablanca“ eröffnet die Narrenschau: Die Leinwand verschwindet und die Szenerie geht in ein Live-Bild auf der Bühne über. Die Band spielt in „Rick´s Café American“ auf. Moderator Sven Tietze in Englisch und Präsident Hans-Peter Gärtner begrüßen die Gäste und kündigen eine Reise durch die Filmgeschichte an.
Charly Chaplin (Alex Kohl/Frank Trenkwald) tänzelt mit der Filmklappe über die Showbühne: Szene 1. Die Life- Guard aus Baywatch stellt sich in einer rockigen Choreagraphie vor. Die Klappe zur Szene 2 fällt für Agent 007, gleich in mehrfacher Ausführung. Fehlen dürfen nicht die Bond-Girls Katharina Arnold und Theresa Disam zu denen sich noch „Pretty Women“ in achtfacher Ausführung gesellen.
In Anlehnung an die Karl-May-Filme erscheinen Winnetou und Old Shatterhand, umrahmt von wild tanzenden Indianern. Twist und Dirty-Dancing erinnern an die großen Tanzfilme Hollywoods bevor Charly amSaaleingang das Prinzenpaar, gefolgt von den Protagonisten des Abends, abholt. Prinzessin Vesna I. und an ihrer Seite Prinz Jörn I, Filius Pädagogis vom Lepperts, werden mit tosendem Applaus begrüßt. Gemeinsam mit allen Akteuren stimmen sie das Mottolied der Kampagne „Wir feiern“ an und beenden damit eine atemberaubende Eröffnung, für die Regisseur Hans-Peter Gärtner verantwortlich zeichnete.
Das Prinzenpaar zeigte sich in klassischen Star-Wars-Outfit, so dass es nicht verwunderlich war, das Prinz Jörn in seinem Prolog „Sternenzeit beim OKACLU“ ankündigte. Die erste Solo-Nummer ist immer die schwerste, heißt es, doch nicht so für Thomas „Sam“ Kunkel. In Sachen Fastnacht ein „alter Hase“ heizte er die Stimmung vom ersten Gag auf an. So verteilte er Kerzen für die besten Klatscher, damit wenigsten diese nach der Sitzung im „Dunkeln“ Abtsteinachs den Heimweg finden.
Die Stepperinnen des OKACLU erinnerten in ihren golden strahlenden Gehröcken in einer perfekten Choreographie an die Filmproduktion „A Chorus Line“ aus dem Jahre 1985, stramm rhythmisch und effektvoll inszeniert von Tanzlehrerin Monika Höhn. Der Prinz persönlich gab sich bei einem der schwierigsten Auftritte des Programms die Ehre. Jörn Brabez verband als „verwirrter Kopf“ geschickt Worte, Mimik und Gestik, sprach nie vollständige Sätze und kam doch „voll rüber“. Man merkte den Besuchern förmlich an, dass sie die Gedanken des Prinzen zu Ende dachten.
Einmal mehr ein ganz besonderes Erlebnis für die Augen war der Auftritt der Damen von „Schmink und Co.“. In überdimensionalen Kostümen fingen sie als Abordnung der Kölner Fastnacht bei „Viva Colonia“ alle Blicke im Saal ein. Erneut eine tolle Idee der sechs Damen, perfekt umgesetzt und zur Aufführung gebracht.
Die letzte Nummer vor der Pause blieb den „Prinzenpaaren“ aus Unter-Abtsteinach (Otto Rettig und Alexander Kohl) sowie aus Löhrbach (Petra und Josef Berbner) reserviert. Bei ihrer Stippvisite im Jugendheim lieferten sie sich ein deftiges und derbes Wortgefecht („Als ich dich geheiratet habe, bekam ich Subventionen vom Tierschutzverein...“) mit vielen, nicht allzu ernst zu nehmenden Tiraden. Lediglich der Prinz aus Löhrbach blieb friedlich. Er offerierte standhaft „Beste Kartoffeln".

Entführtes Schneewittchen und vertretener Magier

Traditionell begann der zweite Teil der OKACLU-Prunksitzungen mit dem Sketch des Komitees. In dem packenden Stück wurde das entführte Schneewittchen verzweifelt im Land der Vampire gesucht. Dabei verarbeiteten die Regisseure die verschiedensten Themen und Motive aus den Hollywood-Klassikern aber auch aus anderen Filmen und Bühnenproduktionen.
Ob Quasimodo (Johannes Arnold) oder Esmeralda (Peter Kahlig), ob die Vampire (Otto Rettig, Alex Gärtner, Paul Guillen, Holger Krämer und Alex Kohl) oder gar Dracula (Jürgen Hartmann), alle sorgten mit Spiel und Gesang für eine schaurige Szenerie in der Schneewittchen (Prinzessin Vesna) gefangen blieb. Alle Befreiungsversuche scheiterten, Robin Hood (Michael Trenkwald) sang lieber live das Lied vom Fest bei Dracula und die drei Musketiere - die Führungsspitze des OKACLU mit Hans-Peter Gärtner, Dr. Bernd Disam und Bernd Öhlschläger - intonierten „Ein Freund, ein guter Freund“.
Auch die Bemühungen vom Bullen von Tölz (Peter Funke) oder Agent James Bond (Claudius Disam) scheiterten. Stattdessen servierte die fesche Edeltraut (Thomas Kunkel) dem „Bullen Sauerkraut“ und 007 schnappte sich Esmeralda. Erst der Geister- und Vampirexperte Dr. Ambrosius (Sebastian Trenkwald) mit Assistent Alfred (Prinz Jörn I.) kamen den Geheimnissen auf die Spur und lösten den Fall. Erleichtert sangen schließlich Prinzessin Vesna als Schneewittchen und Prinz Jörn als Buttler Alfred, live und mit großem Einfühlungsvermögen, am Saxophon von Bertram Arnold begleitet das Liebeslied: „Ein Lied singt unser Solo-Saxophon“. Ein toller Sketch mit vielen Solo-Einlagen hatte sein Happy End.
In Anlehnung an den Filmklassiker „Der Pate“ betrat Jochen Czelk als Sizilianer Antonio die Showbühne im Jugendheim. Sein gekonnter, mit Gags beladener Vortrag strapazierte die Lachmuskeln der Besucher. Beim Auftritt der beiden „stonischer Originale“ Philipp und Sepp (Stefan Arnold und Bernd Oberle) war die Stimmung im Saal am brodeln. Zur Begleitung von Bernd am Akkordeon intonierten die beiden unter anderem „Mit dem Fahrrad übern Edersee“. Die beiden Originale kamen um eine Zugabe nicht herum und bei „Mer gehn net hoam“", standen alle Gäste im Saal, sangen und klatschten mit.
Pantomime und künstlerische Darstellung vom Feinsten bot Sebastian Trenkwald. Ein tanzendes Gesicht erweckt in mystischem Licht ein regungsloses zweites Gesicht zum Leben, verführt es zum Tanz und nimmt es schließlich ganz in seinen Besitz. Eine nicht nur perfekt inszenierte sondern auch künstlerisch sehr anspruchsvolle Darbietung.
Auch das OKACLU-Show-Ballett wusste in diesem Jahr zu begeistern. In einer perfekten und originalgetreuen Choreographie tanzten und sangen sie die Szene „I like to be in America“ aus der West-Side- Story von Leonhard Bernstein. Michael Trenkwald musste als Hausmeister Luis in diesem Jahr den großen Magier Hans Glock vertreten. Auch mit der entsprechenden Zauberanleitung von Glock gehen die Tricks daneben, allerdings meisterlich gepaart mit Gags und Tiraden am laufenden Band. Die Besucher im Jugendheim sparten nicht mit Lachsalven und Szenenapplaus. Am Ende freilich gelangen seine Zaubertricks, sehr zur Verwunderung der Gäste im Jugendheim. Michael Trenkwald ist eben ein Perfektionist auf der Bühne.
Nach dem Großen Finale, bei dem sich nochmals alle Protagonisten des Abends auf der Showbühne einfanden, erklangen traditionsgemäß die Schlusslieder.

Über 100 Mitwirkende gestalten die Narrenschau

In einem farbenprächtigen Finale der Prunksitzungen versäumten es OKACLU-Präsident Hans-Peter Gärtner und Sitzungspräsident Sven Tietze nicht, die über 100 Akteure noch einmal unter anhaltendem Beifall auf die Showbühne zu bitten. Der Dank ging aber auch an die unermüdlichen Helfer hinter den Theken im Jugendheim, von denen einige gleich an allen sieben Sitzungen vollen Einsatz zeigten. Koordiniert wurde das Versorgungsteam vom Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses, Dr. Bernd Disam.
Von den Akteuren auf der Bühne traten viele Multitalente gleich mehrmals auf wie beispielsweise Michael Trenkwald. Im Show-Ballett tanzen Madleine Reitermann, Silke Zielbauer, Lena Berbner, Theresa Disam, Katharin Arnold, Tina Rohr, Maren Knapp und Claudia Oberle, choreographiert von den Mittänzerinnen Britta Wetzel, Barbara Arnold, Jennifer Rubio- Sanchez und Nicole Hintenlang unter der Gesamtleitung von Sebastian Berg. Die Kostüme schneiderte Stefan Hördt.
Gern werden sich die Besucher auch der Auftritte von Sebastian Trenkwald, Bernd Oberle und Stefan Arnold, Jochen Czelk, Otto Rettig, Alexander Kohl, Petra und Josef Berbner sowie Jörn Brabez und Thomas „Sam“ Kunkel erinnern. Beim spektakulären Sketch des Komitees spielten mit Bernd Disam, Alexander Gärtner, Peter Kahlig, Michael und Sebastian Trenkwald, Jörn Brabez, Claudius Disam, Alexander Kohl, Jürgen Hartmann, Peter Funke, Vesna Kraguli, Udo Bergfeld, Florian Eberhardt, Maximilian Disam, Nicolas Schmitt, Manfred Schlaugk, Florian Bergfeld, Otto Rettig, Johannes Arnold, Holger Krämer, Bernd Öhlschläger, Betram Arnold, Thomas Kunkel, Pablo Guillen und Patrick Arnold. Mit einer grandiosen Kostümidee begeisterten Christel Röder, Ilse Höpfer, Christiane Stanjak, Trudel Wittmann, Elli Öhlschläger und Inge Kohl. Die Stepperinnen Antje Schmitt, Karin Oberle, Petra Berbner, Karin Klemmer, Petra Kohl, Susanne Rettig, Lena Berbner, Silvia Rohr und Edith Heck tanzten unter der Choreographie von Monika Höhn.
Bei der Eröffnung unter der Regie von Präsident Hans-Peter Gärtner wirkten Laura Arnold, Christina Dietz, Jessica Birn, Dennis Schäfer, Sonja Funke, Corentina Dietz, Jutta Schlaugk, Marion Guillen, Bärbel Oberle, Petra Maier, Andrea Wladarz und Frank Trenkwald mit. Die Choreographie der Garde lag in den Händen von Vesna Kraguli und Sigrid Gärtner. Dank galt auch dem „Chefbuttler“ Bernd Öhlschläger mit seinem Team.






Eine kleine „Boa Narhalla“ für den 50. Regenten der Narren

In Anlehnung an die Prunksitzungen des OKACLU fuhr Prinz Jörn I. am Sonntag anlässlich der traditionellen Prinzeneinholung des OKACLU in einem Bay-Watch-Jeep, bestückt mit Surfund Rettungsbretter sowie dem Nummernschild „Joern 1“ durch Abtsteinachs Straßen hin zur Burgschänke der Ritter Kunrad undWolfgang.
Dort hatte der Regent zur Hofhaltung geladen. Schon am frühen Morgen trafen sich der närrische Hofstaat, die Hofkapelle KKM und allerlei „Fatzvögel“ in der privaten elterlichen Residenz des „Filius Pädagogis“ imLepperts. Hier hatte die prinzliche Familie für die Gäste reichhaltig aufgetischt. Bestens gestärkt setzte sich dann die kleine „Boa Narhalla“ in Bewegung, angeführt von Hofarchivar Dr. Bernd Disam und seinem Adjutanten Bernd Öhlschläger und Gerhard Berbner.
Dem prinzlichen Gefährt folgten das Komitee in Gala-Uniform und die Hofkapelle. Die Stepperinnen des OKACLU und ihre Freunde sorgten dafür, das auch „Schnappi, das kleine Krokodil“ dem Prinzen seine Aufwartung machte, ebenso wie die „Damen von der Schminke“, die als kleine Teufelchen erschienen. Dem Beinamen des Prinzen huldigend, war auch eine komplette Schulklasse samt Lehrer (Paul und Marion Guillen mit Anhang) mit von der Partie.
In der Burgschänke angekommen, begrüßte Präsident Hans-Peter Gärtner die Narren aus nah und fern, allen voran das Prinzenpaar, die prinzlichen Eltern und Großeltern sowie Bürgermeister Rolf Reinhard. Hofarchivar und Vizepräsident Dr. Bernd Disam wartete in diesem Jahr mit einer begeisternden Laudatio voller Witz und Esprit auf. Alt-, mittelhoch- und hochdeutsche Satzteile, gespickt mit lateinischen Zitaten, berichteten von dem Verlauf der bisherigen Kampagne, erklärten die Abstammung von Prinzessin und Prinz.
Der Archivar blickte zurück „in temporae comodis“ und mit frohem Sinn auf den kommenden Sonntag, wenn sich Prinz Jörn I., der „filius pädagogis“, und ihre Lieblichkeit Prinzessin Vesna I. bei der großen „Boa Narhalla“, dem traditionellen Umzug des OKACLU, erneut die Ehre geben. Jörn, so stellte der Hofarchivar fest, sei der 50. Prinz des OKACLU. Dies war Grund genug für alle Anwesenden, einen närrischen Treueeid auf das Prinzenpaar bis Aschermittwoch zu schwören.
Nach der viel beachteten und mit lang anhaltendem Beifall bedachten Laudatio von Dr. Disamschritt Prinz Jörn zur traditionellen Ordensverleihung. Der Prinzenorden 2005 stellt einen schmucken Harlekin dar, entstanden aus einem Holzlöffel, der in seinem Herzen ein Bild des Prinzenpaares trägt. Der Dank des Prinzen galt an dieser Stelle seiner Familie, die die Orden in liebevoller Handarbeit gefertigt hatte.
Das offizielle Programm wurde immer wieder von lustigen und fröhlichen Klängen der KKM ergänzt, die unter ihrem Vizedirigenten Albrecht Schütz die Narren zumMitsingen und Schunkeln einlud. Traditionell blieb es Ehrensenator und Großlöffelmeister Leo vom Lichte vorbehalten, zur Sicherheit von Leib und Leben des Prinzen die Giftprobe durchzuführen.
Schon über 40 Jahre in Folge ist das Essen an diesem Tag festgeschrieben: Stonischer Kartoffelwurst, Gurken und Graubrot. Mit seinem „Es ist probieret, versuchet und bewähret, expertum est!“ startete Leonhard Berbner schließlich ein ausgelassenes Gelage bis in die späten Abendstunden hinein. In dieser Woche werden die Arbeiten an den Motivwagen des Umzuges fertig gestellt, bevor sich am kommenden Sonntag, 6. Februar, pünktlich um 14.11 Uhr der große Fastnachtsumzug des OKACLU, die „Boa Narhalla“, in Bewegung setzen und Ober-Abtsteinach zu einem närrischen, tanzenden und singenden Narrenmeer verwandeln wird.

Rekordkulisse und Ausnahmezustand in Ober-Abtsteinach

Über 5000 Besucher aus nah und fern sorgten gestern Nachmittag für einen neuen Besucherrekord bei der „Boa Narhalla“, dem großen Fastnachtsumzug des OKACLU in Ober-Abtsteinach.
Beamte der Polizeistation Wald-Michelbach regelten zusammen mit den drei Ortswehren den Durchgangsverkehr und sperrten entsprechende Straßen ab, denn die „Boa Narhalla“ hatte gestern absolute Vorfahrt. Für alle Fälle waren auch die Frauen und Männer des Malteser-Hilfsdienstes Abtsteinach „im Dienst“. Auf der Ehrentribüne vor dem Rathaus hatte sich allerlei Prominenz eingefunden. Zusammen mit Sven Tietze und Thomas Kunkel, die die einzelnen Wagen und Gruppen gekonnt und humorvoll kommentierten, erwarteten Bürgermeister Rolf Reinhard, sein Kollege Uwe Spitzer aus Gorxheimertal und OKACLU-Präsident Hanspeter Gärtner den närrischen Lindwurm. Diese kam gestern nur schleppend voran, da sie aufgrund der Besuchermasse kaum durch die Straßen und Engpässe kam.
Angeführt von einem Wagen der Polizeistation Wald-Michelbach und der historischen „fahrenden Badewanne“ mit Alex und Sebastian bahnte sich die närrische Schlange ihren Weg durch das Menschenmeer. Die Musikkapelle der „Lauda Sion“ aus Weiher sorgte für gute Stimmung, gefolgt von den „Schwellköppen“ des OKACLU. DJ „Monday & Bernie O.“ luden mit ihrer fahrenden Disco zumAprès-Boa-Tanz auf dem Kerweplatz ein.
Siedelsbrunner Narren um Johannes Arnold dokumentierten den aktuellen Schiri- Skandal, gefolgt von den „Rosenmontagswanderern“, die mit ihrem Motivwagen die dunklen Stunden in Abtsteinachs Nächten wieder beleuchteten. Die Line-Dancer des FCO, unterwegs als „Dancing Ravens“, zeigten ihr Können im Straßentanz. Mit tollen Kostümen und einem lebendigen Wagen wusste auch in diesem Jahr die FCO-Soma mit Chefkonstrukteur Erich Spottka mit ihrem Trip nach Rio zu gefallen. Die Freunde des Karnevals aus Löhrbach bereicherten die „Boa Narhalla“ mit einer Fußgruppe, einem Motivwagen und dem Spielmannszug, gefolgt von den Schellenbajazzos des OKACLU. Die „Hussmouge“ entführten sie die Gäste ins „Alte Rom“. Mit schmissigen Weisen sorgte der Musikverein Heiligkreuzsteinach für schunkelnde Besucherreihen. Der Nachwuchs des OKACLU, die „roten Funken“, saßen in einer fahrenden Narrenkappe, gefolgt von der „Kölner Abordnung“ aus den Prunksitzungen, die tolle Kostümierungsidee der Damen von der Schminke.
Die Trachtenkapelle der KKM, bestens betreut vom Versorgungsgeschwader der „Beerenweiber“, kündigte mit stimmungsvollen Klängen den Höhepunkt an. Flankiert von der Prinzengarde und gesteuert von Hans Lammer schlängelte sich traditionell der Prinzenschiff durch die Besucher, an Bord das amtierende Prinzenpaar des OKACLU, Prinz Jörn I., Filius Pädagogis vom Lepperts, und an seiner Seite Prinzessin Vesna I. Zwei „Lebedamen“ flankierten das Prinzenschiff, immer bereit, Prinz Jörn vor Schaden zu bewahren. Mit lauten Salutschüssen aus der Konfettikanone, meisterlich bedient von den beiden Stonischer Originalen Stefan Arnold und Bernd Oberle als Chefkanoniere, erwies man dem jungen, bezaubernden Prinzenpaar für diese tolle Kampagne die Ehre.
Es folgte das Show-Ballett des OKACLU mit ihrem Bay-Watch-Wagen in Anlehnung an die Prunksitzungen. Charlie Chaplins reihenweise zauberte die vierte Klasse der Steinachtal-Grundschule auf Abtsteinachs Straßen. Mit einem Motivwagen und einer Fußgruppe erinnerte das Komitee des OKACLU an die Filmstudios, das Motto der Prunksitzungen. Erstmal in Stonisch mit von der Partie waren die „Dossemer Schauernburg-Geischder“, eine sehr geschmackvoll kostümierte Guggemusik aus Dossenheim. Die Knorzels waren zwar in Casablanca, doch hatten sie auch in diesem Jahr die Kartoffelwurst nicht vergessen.
Die OKACLU-Butler hatten sieben Zwerge auf ihrem Motivwagen. Närrische Weiber aus Ober-Abtsteinach gefielen als „Struwwellieseln“, Abgeordnete des Ski- Clubs Weinheim kamen mit einem Wagen als „Kleine Eisbären“, Lust und gute Laune verbreitete der Motivwagen der Freunde aus Bärsbach. Der Rätzel-Opel lief in diesem Jahr im Mittelalter und die Narrengemeinschaft aus Ober- und Unter-Abtsteinach betonte: „Hilfe, ich bin ein Stonischer, ich zieh hier aus.“ Dem Spielmannszug aus Unter-Abtsteinach folgte der Lösungsvorschlag zum Kunstrasenplatz. Die Handball- Oberliga-Damenmannschaft des TV Siedelsbrunn stellten sich selbst die Schicksalsfrage: „Quo vadis, Handballmädels?“
Als der närrische Bienenschwarm aus Unter-Abtsteinach und die Abordnung der Tröseler Weiber-Fastnacht die Ehrentribüne passierte, stimmte Bürgermeister Spitzer ein Lied mit seinen „Landsleuten“ an und alle schunkelten mit. Stark vertreten waren auch in diesem Jahr die Pantoffelhelden aus Weinheim. Fußgruppe, Wagen und Guggemusik sorgten für eine tolle Bereicherung. Traditionell beendete der „Katerwagen des OKACLU“ als Erinnerung an den bevorstehenden Aschermittwoch auch die „Boa Narhalla 2005“.
Was sich danach auf den Straßen, in den Gasthäusern, im Jugendheim, im Fastnachtszelt bei Kapitän Blaubär oder auch auf der Open-Air-Disco auf dem Kerweplatz abspielte, ist nur schwer zu beschreiben. Kaum einer der weit über 5000 Besucher verließ die Gemeinde sofort, alle stürzten sich in den Trubel schunkelnder Menschen. Und wer keinen festen Platz fand, zog singend und schunkelnd durch Abtsteinachs Straßen, von einer „Après- Narhalla-Feier“ zur nächsten. Der Ausnahmezustand in Ober-Abtsteinach setzte sich bis in späten die Abendstunden fort.