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2015 in Schottland


Sascha I. und Catherine I. sind im Amt

"Machtwechsel" beim Ober-Abtsteinacher Karnevalsclub OKACLU. Am 11.11., dem "magischen Datum" für Karnevalisten, wurde in einer beeindruckenden Zeremonie das große Geheimnis gelüftet und das neue Prinzenpaar für die Kampagne 2014/2015 vorgestellt. Prinz Sascha I., "Lord of the upper Stoanisch Highlands" und seine Prinzessin Catherine I. aus dem Hause Becker und dem "Adel derer zu Dons", werden die Ober-Abtsteinacher Narrenschar durch die neue Session führen.
Das Komitee in Galauniform und die Prinzegarde trafen sich am Dienstagabend im urgemütlichen Veranstaltungsraum des "Gude Drobbe" bei Lady Esther und Ritter Hörby, um das alte Prinzenpaar zu verabschieden und die neuen Regenten zu inthronisieren. "Sonny" Peter Becker und Bernd Oberle sorgten für die musikalische Einstimmung und schon vor dem offiziellen Start wurde kräftig gesungen und geschunkelt.
Mit einem dreifachen donnernden Helau eröffnete OKACLU-Präsident Sven Tietze pünktlich um 20.11 Uhr die Kampagne 2014/2015. Nach dem ersten Narhalla-Marsch der neuen Session dankte er dem scheidenden Prinzenpaar Filippo I. und Jennifer I. für eine äußerst gelungene Kampagne 2013/2014 und dafür, dass das sympathische Paar den OKACLU und die Stonischer Fastnacht so vorbildlich repräsentiert haben. Als Belohnung für die angenehme Regentschaft erhielten die beiden einen Gutschein und einen Blumenstrauß. Einen besonderen Willkommensgruß richtete Tietze an den Ehrenpräsidenten des OKACLU, Hans-Peter Gärtner, das Urgestein der Stonischer Fastnacht schlechthin.
Bei der Anreise des neuen Prinzenpaares schien es dann allerdings doch einige Schwierigkeiten zu geben. Zwar wurde die Wartezeit durch das Musikerduo Becker/ Oberle in gekonnter Manier überbrückt, doch machte sich auf Grund der unklaren Situation und Gerüchte einiges Rätselraten breit. Per SMS wurde Präsident Tietze informiert, dass das Paar aus Schottland anreise und inzwischen war auch "Reisebegleiter McFasan", originalgetreu in schottischer Tracht, in Kilt und Plaid, eingetroffen.
Er musste gestehen, dass ihm die königliche Reisegesellschaft auf dem Weg nach Ober-Abtsteinach abhanden gekommen war. Im Hof des "Gude Drobbe" hatte sich in der Zwischenzeit eine große Narrenschar eingefunden, die die entstandene Verwirrung live miterlebte und dann in der Folge die "Suche" nach dem verschwundenen Prinzenpaar aktiv unterstützte.
Denn es gab eine neue SMS, mit Hinweis auf ein altes Gebäude. Der Weg zur Scheune von Martin Hintenlang führte zwar nicht zum Ziel, aber immerhin zu einem neuen Hinweis. Die "Suchtruppe" war bei der falschen Scheuer gelandet und wurde von "McFasan" nun in Richtung Pfarrhaus geführt.
Immer deutlicher waren Dudelsackklänge zu hören, die die noch größer gewordene Narrenschar dann auch auf den richtigen Weg führte. Das Prinzenpaar war zwar noch verhüllt, nach einer gewaltigen Odyssee aber immerhin "geortet" und zwar "In the Keller of the Fastnachtsgott", der alten Scheune beim Pfarrhaus. Der Jubel war groß und gemeinsam zogen Fastnachter und Zuschauer wieder zurück zum "Gude Drobbe" in den Hof, wo die Demaskierung erfolgen sollte. Die Spannung war enorm, denn nur den Insidern der Insider waren die neuen Regenten bekannt. Groß waren auch die Überraschung und der Jubel der Stonischer Fastnachter als die "Hüllen fielen". Der neue Prinz der Kampagne 2014/2015 Sascha I. und seine Prinzessin Catherine I. wurden enthusiastisch gefeiert, die Gratulationscours wollte kein Ende nehmen.
Präsident Sven Tietze führte die beiden neuen Regenten in ihr Amt ein und übergab dem Paar die närrischen Insignien, das Zepter, den Regentenmantel und die Amtskette. Er dankte allen Beteiligten für die Unterstützung, besonders dem Dudelsackspieler Wolfgang Barrabas aus Löhrbach und wünschte der Stonischer Narrenschar eine erfolgreiche Kampagne. Sascha und Catherine werden die Stonischer Narren bis zum Aschermittwoch 2015 regieren und sie auch durch die närrischen Sitzungen mit dem "Thema Schottland" im Januar 2015 führen. Nach der Inthronisierung wurde im "Gude Drobbe" noch bis in die Morgenstunden kräftig gefeiert, gesungen, geschunkelt und gelacht.

Der OKACLU im Land der Bravehearts

Weit über 2000 begeisterte Besucher begleiteten den OKACLU auf seinem Trip nach Schottland und folgten damit dem Mottolied der Kampagne: „Steh auf, komm mit, auf unseren Trip!“ Das beeindruckende Bühnenbild erlaubte, mit viel Liebe zum Detail einen Blick in das Wolken behangene schottische Hochland. Im Vordergrund schienen die warmen Fensterlichter eines alten Schlosses und einiger Wohnhäuser der Highländer die Besucher zum Verweilen einzuladen.
Zusammen mit den professionellen Lichteffekten der OKACLUTechniker wurde die Szenerie auf der Jugendheimbühne zu einem optischen Leckerbissen. Dudelsackbläser, Fahnenträger und Trommler des Komitees zogen ein und bereiten mit ihrem Spiel den Weg für Präsident Sven Tietze und Jörn Brabez. Beide begrüßten die Gäste mit einem akzentuierten deutsch-englisch und luden zum Mitfeiern im Land der Kelten ein.
Es folgte eine Reihe emotional choreografierter Tänze verschiedener Gruppen, von denen jeder in überaus geschmackvollen und ansprechenden Kostümen seine eigene schottische Geschichte erzählte und darstellte. Kobolde zeigten rockend die mystische Welt der Highlands. Hirten und Schafe vermittelten ein vermeidlich friedliches Bild, bis sich die Schafe als temperamentvolle Tänzerinnen entpuppten. Kriegerund Kämpferisches erzählten die Tanzchoreografien der Celtic-Kriegerinnen und der tapferen Bravehearts, einem Männerballett auf höchstem Niveau. Schließlich erinnerten Drachen an viele Geschichten um das viel beschriebene Ungeheuer von Loch Ness.
Nach den spektakulären Tänzen zogen alle Akteure des Abends durch den Saal auf die Showbühne ein. Das Publikum erhob sich von seinen Plätzen und begrüßte die Protagonisten, allen voran die neuen Prinzregenten der Kampagne mit frenetischem Beifall und Helau-Rufen. Bevor das Mottolied der Kampagne erklang, stellte Präsident Tietze das Prinzenpaar des OKACLU seinen Untertanen vor: Die Narren huldigen zumindest bis Aschermittwoch Prinz Sascha I., Lord of the Upper-Stonisch Highlands und, an seiner Seite, ihre Lieblichkeit Prinzessin Catherine I.
Dem Mottolied der Kampagne 2015 folgte die musikalische Reminiszenz an das Prinzenpaar. Dann der Moment, bei dem Prinz Sascha in seinem Prolog seinen Untertanen Order gab, mit dem OKACLU Karneval in Schottland zu feiern, eine große Feier durch die Nacht. Die Narren bejahten die Aufforderung ihres Regenten mit lautstarkem Helau.
Karl Berner kam als Odenwälder Karl wie alle Jahre durch den Saal. Für ihn ist die erste Bütt einer Prunksitzung keine Belastung. Im Gegenteil, dem exzellente Büttenredner gelingt es immer wieder, mit seinen Gags das Publikum souverän und pointensicher zu begeistern. Es sind die Kurzen „Burner“, mit denen Karl Berbner die Funken überspringen lässt. So stellte er beispielsweise fest: „Der liebe Gott muss ein Mann sein, denn wäre er eine Frau, hätte er schon zu uns gesprochen!“ Die Gruppe Schmink’n Go faszinierte in jedem Jahr das Publikum im Jugendheim mit tollen Ideen und Kostümen. In diesem Jahr glänzten die ehemaligen Prinzessinnen mit einem ebenso packenden wie absurden Schattenspiel. Als renommiertes Ärzteteam der Odenwaldklinik ließen sie das Publikum eine Operation miterleben, die es in sich hatte. OP-Besteck und Methode, Narkose und OP-Ergebnis sprengten dabei die kühnsten Vorstellungen.
Die OKACLU-Commedians gehören seit Jahren zum festen Bestandteil der Prunksitzungen und immer zu deren musikalischen Höhepunkten. Begleitet von Kapitän Günther Hintenlang am Klavier kamen sie in schickem Matrosenoutfit auf die Bühne und intonierten live und perfektioniert das anspruchsvolle Arrangement der Comedian Harmonists „Das ist die Liebe der Matrosen“. Eine musikalische und chorische Leistung der Extraklasse, die das Publikum auch in diesem Jahr wieder ins Staunen versetzte.
Musikalisch sollte es in fließendem Übergang im bunten Showprogramm weitergehen, kündigte der Sitzungspräsident das folgende Highlight an. Auf die Bühne im Jugendheim kam die neu formierte „Unnerstonischer Backhaus-Combo“ in der Besetzung Trommel, Triangel. Band-Leader Otto Rettig, Autor und Regisseur des Sketchs, hatte auch eine Sängerin mitgebracht, die sich allerdings weigerte, zweideutige Textstellen in ihren Liedern zu singen. In einer tollen Performance entwickelten sich Streitgespräche voller Gagtiraden, wie sie nur aus der spitzen Feder von Otto Rettig kommen können. Am Ende spielte die Combo unter Dauerbei- Querflöte, Flügelhorn, Posaune und fall tatsächlich live und zog mit einem Trauermarsch ab.
Die OKACLU-Dreamgirls performten als zauberhafte und sagenumwobene Waldfeen in ansprechenden Kostümen die mystischen Seiten der schottischen Highlands. Bühnensicher interpretierten sie die eigene Choreografie und tanzten ihre Geschichte.
Der traditionelle Stammtisch wurde einmal mehr zum absoluten Höhepunkt vor der Sitzungspause. Die drei „unterhopften“ Stammtischphilosophen berichteten von den Ereignissen des vergangenen Jahres in der ihnen eigenen Art mit ganz besonderen Interpretationen. Eine Dreierrunde, die einen massiven Angriff auf die Lachmuskeln des Publikums startete. Geschickte Themenwahl, gegensätzliche Charaktere, perfekte Mimik und mit Gesten untermauerten Behauptungen sowie derbe Dialekte sind die Geheimnisse des Erfolges der drei Vollblutfastnachter. So wussten sie genau die Hintergründe der Hopp’schen Millionenspende: Eigentlich wollte Dietmar Hopp mit einem Scheck in den „Grünen Baum“ nach Mackenheim und nicht in die „Grüne Mitte“ so die Drei. „Und weil die Straße gesperrt war, kam er nicht hin, blieb in Unnerstonisch hängen und ließ die zwei Millionen gleich dort!“

OKACLU-Originale strapazieren Lachmuskeln

In den OKACLU-Prunksitzungen ging es auch um die "wahre Geschichte des Ungeheuers von Loch Ness". Dass sich dabei die Ereignisse überschlugen, war bei den Stonischer Vollblutfastnachtern zu erwarten. Nessi war eigentlich ein kleiner, zahmer und liebevoller Dache, den ein Jurassic-Park-Forscher seinem Sohn Conner als Geschenk mitgebracht hatte.
Einmal mehr glänzte das OKACLU-Komitee unter der Regie von Sebastian Trenkwald in einer turbulenten Parodie mit viel Witz und Musik. Das Publikum lohnte die packende Darbietung mit stehenden Ovationen und Beifallsraketen. Jochen Czelk kam als Fremdenführer Enrico von Zwickau in Sachsen nach Texas in die USA. In seiner Bütt glänzte er mit den verschiedensten Dialekten, die er allesamt unverfälscht rüberbrachte.
Bernd Oberle und Stefan Arnold, Urgesteine und absolute Unikate der Stonischer Fastnacht, heizten einmal mehr die Stimmung im Saal bis zum Siedepunkt ein. In diesem Jahr hatten sie die Songs vom "Postfrosch im Wald" und "Nix Amore heute Nacht" mitgebracht. Ihre Hymne, bei der alle im Saal mitsangen, durfte nicht fehlen und es erklang ein lautes "No, no, no, mer gehn net hoam!"
Als klassische Ballett-Tänzer kamen Jörn Brabez und Sebastian Trenkwald auf die Bühne, allerdings nur mit einem Handtuch bekleidet. Die temperamentvolle Choreografie verlangte von den beiden äußerste Konzentration und viel Geschick wollte sie nicht die Blicke auf ihre Intimitäten freigeben.
Mit träumerisch-emotionalen Illusionen zog das Showballett des OKACLU in weiß-blauem Outfit die Besucher im Jugendheim in seinen Bann. Das dreiteilige Arrangement zeigte Tanzfiguren und Choreografie auf höchstem Niveau. Im zweiten Teil nahmen Trommler das Publikum rhythmisch mit, bevor das Ballett im Cheerleader-Outfit unter dem Motto "Go, Schottland, go" einen Augenschmaus bot. Am Ende boten alle Tänzerinnen und Trommler ein weiß-blaues Gesamtbild, das mehr als nur eine zweifarbige Illusion ausdrücken konnte.
In der letzten Bütt bewiesen nochmals zwei Originale der Stonischer Fastnacht ihr karnevalistisches Talent. Kein geringerer als Sitzungs- und OKACLU-Präsident Sven Tietze berichtete zusammen mit Urgestein Michael Trenkwald von ihrer Mittelmeer-Kreuzfahrt. Wer die beiden kennt, weiß, dass bei der Nummer, deren Gags mit Gesten und Aktionen gekonnt verstärkt wurden, vor lauter Lachen kein Auge im Saal trocken blieb.
Zum großen Finale kamen nochmals alle Akteure des Abends unter nicht enden wollenden Beifall auf die Showbühne im Jugendheim. Das Schlusslied des Abends war gleichzeitig eine Uraufführung, denn die Solo-Partie übernahm der 15-jährige Julius Hintenlang. In Anlehnung an einen Hit der Münchner Freiheit stimmten alle Aktiven mit berechtigtem Stolz mit ein: "Wir geben offen zu: Wir sind der OKACLU!" Mit "Lebt wohl auf Wiedersehn" und dem Kulthit "Ja das ist Stonischer Fastnacht" endeten die sieben Prunksitzungen. TL

Wilkes ist Ehren-Komiteemitglied

Wenn es einem Mann zu danken gilt, der einen Verein über Jahre hinweg weit über die Grenzen der Gemeinde hinweg zum Aushängeschild des ganzen Kreises erklärt hat, derdemVerein nicht nur mit Treue, sondern auch mit echter Freundschaft begegnet, gibt es sicherlich verschiedene Möglichkeiten. Die Verantwortlichen des OKACLU um ihren Präsidenten Sven Tietze entschieden sich einstimmig dafür, den noch amtierenden Landrat des Kreises Bergstraße, Matthias Wilkes, zum Ehren-Komiteemitglied des OKACLU zu ernennen. Die Ernennungsurkunde überreichten die OKACLU-Honorationen dem Landrat im Rahmen der letzten von sieben Prunksitzungen der Kampagne 2015. Seit nunmehr 15 Jahren ist Wilkes begeisterter Besucher der OKACLU Prunksitzungen im Jugendheim. Und fragt man ihn heute, so möchte er keine einzige davon missen. „Er hat uns immer als Aushängeschild des Kreises gesehen und den OKACLU in diesem Zusammenhang in einem Atemzug mit Sebastian Vettel genannt“, resümierte Präsident Tietze in seiner Laudatio.
Letztendlich waren die Fastnachter vom Hardberg auch seine erste Wahl 2007 beim Besuch im Partnerkreis Swidnica (Schweidnitz) in Polen. Dort hat der OKACLU den Kreis Bergstraße präsentiert und diverse Auftritte dargeboten. Der Kontakt zu Wilkes war damals durch den heutigen Ehrenpräsidenten des OKACLU, Hans-Peter Gärtner, geknüpft und vertieft worden. Die Prunksitzungen in Ober-Abtsteinach brauchten sich in keinster Weise hinter vielen TV-Karnevalsendungen, wie beispielsweise „Mainz bleibt Mainz“, zu verstecken, sagte Landrat Wilkes immer wieder. Es ist der Karneval in Ober-Abtsteinach, auf den er besonders stolz sei, fuhr Landrat Wilkes fort und zu Abtsteinachs Bürgermeister Rolf Reinhardt gewandt: „Rolf Reinhardt gibt mir da vermutlich nur zur Hälfte Recht, aber die beste Fastnacht ist halt in Ober-Stonisch!“ So nahm Landrat Wilkes die Ernennungsurkunde mit Stolz entgegen und dankte für die Ehre, sich nun Komiteemitglied eines solchen Vereins nennen zu dürfen. Es wäre aber nicht der OKACLU und es wäre nicht Präsident Sven Tietze, ohne diese Worte: „Diese Ernennung bringt auch Rechte mit sich. Und zwar das Recht, das Komitee zu einemGelage mit Wein und Speisen einzuladen. Sie bringt aber auch Pflichten. Zum Beispiel in Zukunft eventuell als Prinz zur Verfügung zu stehen. Zusammen mit ihrer Gattin hätten wir ein tolles Prinzenpaar!“ Warten wir’s ab. TL

















Ein dreifaches Helau auf Prinz Sascha I.

In den frühen Morgenstunden begann das Spektakel, das man so nur in Ober-Abtsteinach erleben kann: die Prinzeneinholung des OKACLU. Hier aber geht es auf eine mittlerweile lange Tradition zurück. In den frühen Morgenstunden am gestrigen Sonntag begaben sich Komitee, Motivgruppen und allerlei Fatzvögel in die Privat-Residenz von Prinz Sascha I. in die "via hortensius", die Gartenstraße.
Der Narrenregent und seine Vertrauten hatten vortrefflich und großzügig aufgetischt. Gegen 10.30 Uhr setzte sich der Narrentross in Bewegung. Prinz Sascha I. bestieg sein prinzliches Gefährt, ein offenes Cabriolet, um sich durch Abtsteinachs Straßen zur Burgschänke zu begeben. Die Hofkapelle KKM, als lustige Clowns kostümiert, das Komitee mit Abtsteinachs Bürgermeister Rolf Reinhard, die junge und anmutige Prinzengarde, eine Motivgruppe "Nessis" aus Loch Ness, die Mädels vom Frisörsalon "Schneller Wickel", eine stattliche Zahl farbenfroher Blumenkinder und allerlei Fatzvögel sorgten für einen Zug der Einholung, wie er eines Prinzen würdig ist. Angeführt wurde der Zug vom Hofarchivaren und Laudator Dr. Bernd Disam, flankiert von seinem Adjutanten Dr. Claudius Disam.

Laudatio und Ordensverleihung

Die Burgschänke von Ritter Wolfgang präsentierte sich von ihrer besten Seite, in zwei Wandvitrinen waren die Orden ehemaliger Prinzen chronologisch gesammelt. OKACLU Cheftechniker Jürgen Oberle sorgte währenddessen für den guten Ton. Präsident Sven Tietze eröffnete nach dem Intro der Hofkapelle unter der Leitung von Stefan Wetzel die offizielle und hoch traditionelle Hofhaltung. "Ich bin stolz auf unser Team, ich bin stolz, einem solchen Verein vorstehen zu dürfen", sagte Präsident Tietze. Viel beachtet folgte dann die Laudatio des Hofarchivaren Dr. Bernd Disam auf den OKACLU und das Prinzenpaar.
Der Archivar erwähnte die alte Tradition, für den die prinzliche Order gelte, ein festliches Gelage mit Prassen und Schlemmen abzuhalten, "dass man voll und trunken werde". Es folgte eine stimmungsvolle Rückbesinnung auf die bisherige Kampagne, die mit der Vorstellung des Prinzenpaares im Lustschloss "Gude Drobbe" bei Lady Ester und Exprinz Stefan ihren spektakulären Anfang hatte.
In einer Zeremonie seien dann die beiden Bürgerlichen Sascha Bassauer und Catherine Becker in den Adelsstand erhoben worden. Die königlichen Familien, so der Chronist weiter, hätten viel blaues Blut in ihren Adern. Das alte Adelsgeschlecht derer von Bassauer hausten schon vor langer Zeit im mittelalterlichen Städtchen Weinheim. Hoheit sei im Sternzeichen Zwilling geboren, was ein gutes Omen sei, stünde es doch für Aufgeschlossenheit und Freiheitsliebe.
Prinzessin Catherine, anmutig und schön, komme im Mannesstamm aus dem Geschlecht derer von Becker, in denen sogar südländisches Blut aus Italien walle. Ihr Vorfahre mütterlicherseits war Dr. Schmutz, Medicus zu Mannheim. Sehr emotional eröffnete der Prinz die Zeremonie. "Ich bin glücklich, euer Prinz sein zu dürfen und möchte mich für die unvergessene Kampagne bei euch allen herzlich bedanken", verkündete der Regent, bevor er seinen prinzlichen Orden verlieh. Der geschmackvolle, metallene und gewichtige Oden des Prinzenpaares 2015 ist ein weißblauer Narrenstern mit goldenem Lorbeerkranz und Krone. In der Mitte sind in roten Lettern die Namen des Prinzenpaares zu sehen. Der Orden wird als stilvolles Andenken an ein Prinzenpaar in der Galerie seinen Platz finden.

"Expertum est"

Prinz Otto I. blieb es vorbehalten, als Großlöffelmeister zur Sicherheit von Leib und Leben des Prinzen die Giftprobe durchzuführen. Schon 52 Jahre in Folge ist das Essen an diesem Tag festgeschrieben: Stonischer Kartoffelwurst, Gurken und Graubrot. Mit seinem "Es ist probieret, versuchet und bewähret, expertum est!", startete Prinz Otto schließlich ein ausgelassenes Gelage bis in die späten Abendstunden.
In der kommenden Woche werden die Arbeiten an den Motivwagen des Umzuges fertiggestellt, bevor sich am kommenden Sonntag, 15. Februar, pünktlich um 14.11 Uhr, der große Fastnachtsumzug des OKACLU, die "Boa Narhalla", in Bewegung setzt und Ober-Abtsteinach zu einem närrischen, tanzenden und singenden Narrenmeer verwandeln wird. TL













Top-Event für die ganze Region

Ober-Abtsteinach war gestern im Ausnahmezustand: Bei bestem Umzugswetter wollten wieder Tausende Besucher die Boa Narhalla sehen. Schunkelnde, singende und tanzende Menschen am Straßenrand verwandelten die Hardberggemeinde in ein großes närrisches Meer. Der traditionelle Fastnachtsumzug des OKACLU gehört zu den Top-Events der ganzen Region. Die Zuschauer standen an der Zugstrecke teilweise so dicht gedrängt, dass die "Boa Narhalla" nur langsam vorankam. Der närrische Lindwurm in der Odenwälder Fastnachtshochburg bestand gestern unter der Schirmherrschaft von Bürgermeister Rolf Reinhard aus insgesamt 44 Zugnummern, darunter stolze 16 Motivwagen.
Mehrere Security-Beauftragte waren ebenso vor Ort wie der Malteser Hilfsdienst. Zusammen mit den Beamten der Polizeistation Wald-Michelbach leisten die Organisationen seit Jahren wertvolle und notwendige Dienste und sorgten für einen weitgehend reibungslosen und sicheren Ablauf des närrischen Geschehens.
Auf der Ehrentribüne auf dem Kirchenvorplatz kommentierte OKACLU-Präsident Sven Tietze mit seinem Co Moderator Christian Birn, humorvoll die einzelnen Wagen und Gruppen und brachte die Gäste zusammen mit dem "DJ" Dennis Montag in die rechte Stimmung für die Narrenparade. Es ist schon gute Tradition, dass sich die Bürgermeister der Region bei der Boa Narhalla auf der Ehrentribüne ein Stelldichein geben. In diesem Jahr ließen sich die Bürgermeister Joachim Kunkel aus Wald-Michelbach, Helmut Morr aus Birkenau und Schirmherr Reinhardt aus Abtsteinach das närrische Treiben nicht entgehen.

Streifenwagen an der Spitze

Pünktlich um 14.11 Uhr gab Zugleiter Gerhard Berbner den Startschuss. Ein Streifenwagen des Wald-Michelbacher Reviers an der Spitze führte traditionell den närrischen Lindwurm durch die Straßen von Ober-Abtsteinach. Mit der motorisierten Badewanne, ein Markenzeichen der Boa Narhalla, waren traditionell Alex Gärtner, Jörn Brabez und Sebastian Trenkwald unterwegs, waren überall zu finden und bahnten mit ihrem originellen Gefährt den Weg. Unterstützt wurden sie von Claus Hintenlang auf seinem Narrenbike.
Die Hussmougge aus Aschbach brachten den ersten Motivwagen mit Fußgruppe mit zur Boa Narhalla. In diesem Jahr widmeten sie sich dem Thema "Eiszeit". Farbenfroh zeigten sich die nächsten beiden Zugnummern. Die 4. Klasse der Steinachtal-Grundschule kam mit ihrer Lehrerin Schmitt als Grüffelos, die Kindergartenkinder und ihre Eltern waren als Schmetterlinge mit von der Partie. Am weitesten angereist war die Schwester der Familie Hintenlang, Lucia van Amsterdam, mit ihrer Familie. Sie bereicherten den Narrenzug, wie schon die Jahre zuvor, auf ganz besondere Art mit dem Motivwagen "Holland-Meisje" aus dem Nachbarland.
Närrische Hexen aus Unter-Abtsteinach hatten ihre Besen beiseitegelegt und waren lautstark mit Quads unterwegs. Aus dem Nachbarort Siedelsbrunn kam eine Fußgruppe des TV 02 unter dem Motto "Die Welt grüßt Schottland". Für einen Motivwagen mit viel Leben und Aktion sorgte Ex-Prinz Claudius I. vom Burghof, Dr. Claudius Disam, der sich mit seiner Gruppe auf Weltraum-Exkursion begab. Für viel Stimmung an der Wegstrecke sorgten die "Dancing Ravens", die Line-Dance-Gruppe des FCO mit ihrer Performance. In Anlehnung an ihren gelungenen Auftritt bei den Prunksitzungen des OKACLU war die Gruppe Schmink’n’Go als Landärzte on Tour dabei. Hochprozentig ging es bei den Montagswanderern um Gerald Arnold zu. Als traditionelle Whisky-Brenner brachten sie in ihrer mobilen Destille nur "den besten Stoff" mit. Den Minions, einer Fußgruppe der OKACLU-Dreamgirls und Mitgliedern des OKACLU-Show-Balletts, folgten die OKACLU-Biker, die es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen ließen, wie schon bei den Prunksitzungen ihren "Stammverein" auch beim Umzug zu unterstützen.
Der folgende Zugblock erinnerte an die atemberaubenden Tänze der Prunksitzungen bei deren Eröffnung. Kobolde, Kriegerinnen und, dem Motiv geschuldet, Filippo und Marco, die Gebrüder Giarousso als urwüchsige Schotten, tanzten durch die Straßen.
Nun näherte sich der Höhepunkt der Boa Narhalla: Vornweg die Hofkapelle des OKACLU, die Trachtenkapelle KKM Ober-Abtsteinach, die unter der Stabführung von Stefan Wetzel die Ankunft der prinzlichen Hoheiten ankündigte. Böllerschüsse der Kanoniere Bernd Oberle und Stefan Arnold auf ihrer Konfettikanone erklangen zum Salut. Beschützt von der feschen Prinzengarde in anmutigen Gardekostümen gaben sich Prinz Sascha I., Lord of the upper Stoanisch Highlands, und ihre Lieblichkeit Prinzessin Catherine I. auf ihrem traditionellen Prinzenschiff die Ehre und steuerten unter Kapitän Hans Lammer sicher durch die Menschenmassen am Straßenrand.

Lustige Hofnarren

In seinem Gefolge hatte der närrische Prinzregent eine ganze Reihe lustiger Hofnarren dabei. Den Hoheiten der Kampagne folgten traditionell die Honorationen des OKACLU. Nach einer schottischen Fußgruppe aus der Eröffnungsshow schlängelten sich Motive der schottischen Highlands, kompakt dargestellt auf einem ansprechenden Motivwagen, die Zugstrecke entlang. Für einen der spektakulärsten Motivwagen zeigte sich Baumeister Gerhard Kunkel verantwortlich. Unter seiner Anleitung zauberten die Protagonisten eine komplette Burganlage der schottischen Highlands auf die Wagenrolle.
Die Honorationen des OKACLU, die Knorzels, waren die Burgherren und warfen, wie übrigens alle Motivwagen und Gruppen, unzählige Süßigkeiten und Leckereien zu den Besuchern, sehr zur Freude der kleinen "Bonbonjäger". Dem Burgwagen folgten böse Hexen. Frauen und Kinder aus Abtsteinach trieben hierbei als "dunkle Feen ihr Unwesen.
Wer die Fernsehsendung "Dolles Dorf" im hr-Fernsehen verfolgt hat, kennt ihn, Abtsteinachs Daniel Düsentrieb Janis Schütz. Die Besucher an der Zugstrecke bestaunten den einzigen fahrenden Bierkasten der Welt. Im Anhänger hatte er eine selbst gebaute Gulaschkanone dabei und verteilte an die Besucher Chilli con Carne.
Rugby oder Football - Hauptsache der Ball ist rund. Mit diesem Leitmotiv nahmen die Fußballer des FCO in diesem Jahr als Fußgruppe an der Boa Narhalla teil. Für Stimmung am Zugrand sorgte auch in diesem Jahr wieder die Feuerwehrkapelle aus Beerfelden mit ihren schmissigen Medleys. "Deutschland wie es singt und lacht" hieß es für einen Prunkwagen und eine Fußgruppe des CCA Affolterbach, eine Hommage an die Fastnachtshochburgen am Rhein und im Odenwald. Für buntes und ausgelassenes Treiben sorgten auch die Fußgruppe der SGU-Abteilung Fit und Fun. Heiß ging es bei den Piraten der Karibik her, einem Motivwagen um Timo Heidenreich.

Große Delegation des BCV

Mit einer großen Delegation war der BCV aus dem benachbarten Birkenau vertreten. Den berüchtigten BCV-Hexen folgten Präsident Rüdiger Holch und Sitzungspräsident Wolfgang Horle. Auf dem mitgeführten Prunkwagen gab sich Prinzessin Laura I die Ehre. "Unser Motto haben wir verloren, doch im Land der Weltmeister sind wir geboren", hieß der Leitsatz der Hornbacher Schloofmitze, die mit einer Fußgruppe und einem Motivwagen frisch aus Amerika nach Ober-Abtsteinach gekommen waren. "Der FKL steht Kopf" ist das Motto der laufenden Kampagne bei den Freunden des Karnevals aus Löhrbach. Eine Fußgruppe und ein Motivwagen setzten das Motto für die Boa Narhalla um. Der folgende Motivwagen zeigte eine Persiflage über die Deutsche Bahn mit all ihren Streiks und Verspätungen. Mit Präsident Mirko Baßler an der Spitze performte die Karnevalsgesellschaft aus Gras-Ellenbach die weltbekannte Muppets-Show: "Heut´tanzen alle Puppen" war noch einmal am Zugende angesagt. Den Schlusspunkt der Boa Narhalla setzte traditionsgemäß der Katerwagen.
Nach dem Umzug war ganz Ober-Abtsteinach eine einzige Party-Meile. An allen Ecken gab es Getränke und Musik, tanzen und feierten die Menschen im großen Fastnachtszelt auf dem Kerweplatz wie auch auf der ultimativen Disco-Party im Jugendheim mit DJ 20 000 Volt oder überfüllten die Gasthäuser der Gemeinde bis in die späten Abendstunden hinein. TL

Quelle www.wnoz.de






Das närrische Volk im Odenwald

6000 Zuschauer beim Umzug des Okaclu in Ober-Abtsteinach – Kooperation mit Birkenau klappt
Wie es Bürgermeister Rolf Reinhard versprochen hatte: Pünktlich um 14.11 Uhr kam die Sonne heraus. Die schneebedeckten Wiesen und Felder, das Narrenvolk am Straßenrand, die Fußgruppen und Motivwagen schufen ein stimmungsvolles Bild mit gut gelaunten Menschen.
Bürgermeister Reinhard berichtete am späten Nachmittag vom Verlauf des Festumzugs. Er schätzt, dass es 6000 Zuschauer waren, die mitfeierten. „Es freut uns immer wieder, dass so viele Gäste aus den Nachbargemeinden kommen. Der Odenwald trifft sich hier“, sagte er.
Besonders groß ist die Unterstützung aus der Gemeinde Birkenau. Doch auch aus Wald-Michelbach und aus Grasellenbach reisen Besucher und Akteure an. Sogar die Freiwillige Feuerwehr aus Beerfelden (Odenwaldkreis) war mit einem eigenen Motivwagen dabei, genau wie die „Quad-Hexen“ aus Karlsruhe.
Bevor sich am Sonntag der Zug in Bewegung setzte, hatten Bürgermeister Reinhard und Okaclu-Präsident Sven Tietze zum Empfang ins Rathaus geladen. Dorthin waren das Prinzenpaar Catharine Becker und Sascha Bassemer gekommen. Birkenaus Bürgermeister Helmut Morr hatte seine Nichte Laura Zwipf mitgebracht, die im Tal die Rolle der Prinzessin spielt.

Rückblick auf die Kampagne 2014/15

Seit sechs Jahren arbeiten der Okaclu und die fünf Birkenauer Karnevalvereine zusammen. Auch innerhalb der Gemeinde Birkenau helfen sich die Fastnachter gegenseitig aus. Fällt krankheitsbedingt eine Bühnennummer aus, wie am Samstag bei den „Riewelöcher“ in Nieder-Liebersbach, springen Akteure aus den anderen Vereinen ein.
Seit sechs Jahren starten Birkenauer und Abtsteinacher Fastnachter gemeinsam in die fünfte Jahreszeit. So wurden am 11. 11. nicht nur Sascha und Catharine gekürt, sondern auch Prinzessin „Laura la prima, de la Guntina“. „Italien“ hieß das Motto der Kampagne in Birkenau, „Schottland“ hieß es in Abtsteinach. „Lord of the upper Stoanisch Highlands“, nannte sich der Prinz, Catherine aus dem Hause Becker und dem „Adel derer zu Dons“ die Prinzessin. Anfang des Jahres konzentrierte sich der Okaclu auf die Prunksitzungen. 2000 Zuschauer kamen zu den sieben Sitzungen in das Jugendheim. Das Bühnenbild zeigte einen Blick in das schottische Hochland.
Die Verantwortlichen des Okaclu entschieden einstimmig, den Bergsträßer Landrat Matthias Wilkes zum Ehren-Komiteemitglied zu ernennen. Die Urkunde erhielt der Landrat in der letzten von sieben Sitzungen. Seit 15 Jahren ist Wilkes begeisterter Besucher im Jugendheim.
„Er hat uns immer als Aushängeschild des Kreises gesehen“, sagte Tietze in seiner Laudatio. So waren die Fastnachter vom Hardberg 2007 auch Wilkes' erste Wahl, als er Begleiter für einen Besuch im Partnerkreis Swidnica (Schweidnitz) in Polen suchte. Der Kontakt zu Wilkes war vom heutigen Okaclu-Ehrenpräsidenten Hans-Peter Gärtner geknüpft worden.
Während die Prunksitzungen über die Bühne gingen, mussten die Arbeiten an den Motivwagen weitergehen, damit sich die „Boa Narhalla“ in Bewegung setzen konnte. Unzählige Helfer waren im Einsatz.
Am Sonntag sorgten Polizei, Feuerwehr, Malteser, ein Sicherheitsdienst und die Ordner des Okaclu für einen reibungslosen Ablauf. So wurde Ober-Abtsteinach in ein tanzendes und singendes Narrenmeer verwandelt.

Quelle www.echo-online.de