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2021 närrische Zeitreise


Erst mal kein neues Prinzenpaar

Noch vor zwei Wochen war Dr. Claudius Disam, Präsident des OKACLU, zuversichtlich, dass die Prinzenvorstellung am 11.11. coronakonform über die Bühne gehen kann. Hierfür wurde extra ein Hygienekonzept erarbeitet. „Das ist jetzt alles hinfällig“, sagt er im Gespräch mit unserer Zeitung. Deswegen wird am kommenden Mittwoch auch keine Veranstaltung zur Eröffnung der neuen Fastnachtssaison stattfinden.
Das Prinzenpaar, Steffen II. „von Straßburg zu Hardberg“ und Ihre Lieblichkeit Prinzessin Luisa I., wird demnach ein weiteres Jahr im Amt bleiben – viele Veranstaltungen wird es voraussichtlich nicht geben. Die meisten Fastnachtsvereine haben ihre Kampagnen abgesagt. Der OKACLU überlegt derzeit, ob ein virtuelles Programm möglich ist. Disam: „Genaueres steht noch nicht fest, wir schauen gerade, was realisiert werden kann.“ Er denkt dabei an eine Mischung aus Altem und Neuem, das zu den eigentlichen Sitzungsterminen per Video gezeigt werden könnte.

Livestream ersetzt die Prunksitzungen

Sitzplatzbegrenzung? Die gibt es in diesem Jahr beim OKACLU (Ober-Abtsteinacher Karnevalclub) nicht. Denn zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins feiern die Akteure eine rein virtuelle Fastnachtskampagne. Hierzu veröffentlichen sie insgesamt vier Livestreams, die alle Fastnachtsbegeisterten daheim auf dem Laptop oder Smartphone anschauen können. So kommt trotz Corona närrische Stimmung auf.
Die Livestreams werden am kommenden Freitag und Samstag, 5. und 6. Februar, sowie die Woche darauf, am Freitag und Samstag, 12. und 13. Februar, abgespielt. Beginn ist jeweils um 20.11 Uhr. In 50 Minuten nimmt der OKACLU die Zuschauer mit auf eine Reise durch die Fastnachtszeit. Schließlich sollen die Livestreams als Ersatz für die sieben Prunksitzungen dienen, die sonst immer ausverkauft sind und mehr als 2000 Zuschauer nach Ober-Abtsteinach locken.

Närrische Atmosphäre

„Wir wollen gemeinsam ein bisschen Fastnacht feiern, närrische Atmosphäre vermitteln und einfach unser treues Publikum unterhalten“, sagt Präsident Dr. Claudius Disam. Das kurzweilige Programm ist angelehnt an eine normale Prunksitzung, mit Büttenreden, Sketchen, Tanzdarbietungen und vielen bekannten OKACLU-Gesichtern verschiedener Epochen.
In kleinen, coronakonformen Einspielern werden sich auch die aktuellen Akteure an das Publikum wenden. „Allein wenn ich daran denke, bekomme ich Gänsehaut“, sagt Disam. Er wird auch jedes Mal eine kurze Begrüßung und Einführungsrede zum Besten geben, ebenso wie das aktuelle Prinzenpaar, Prinz Steffen II. „von Straßburg zu Hardberg“ und Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Luisa I..
„Daneben wurde altes Material neu aufbereitet und zu einer unterhaltsamen Sitzung zusammengestellt“, verrät Disam. So wird beispielsweise aus vielen Prinzenansprachen eine völlig neue. „Das alles ist ganz locker und frisch und soll Spaß machen – genauso wie man den OKACLU kennt.“ Mehr will er noch nicht verraten, teilt aber mit, dass es die Livestreams nicht zum Download geben wird und dass sie nur an den vier geplanten Terminen zu sehen sind.

Fast vergessene Erinnerungen werden wieder lebendig

Aus vielen unterschiedlichen Reden entsteht eine völlig neue: Da haben sich die beiden OKACLU-Techniker Dennis Montag und David Hintenlang etwas ganz Besonderes einfallen lassen und im wahrsten Sinne des Wortes ein Best-of-OKACLU erstellt. Sie haben Material aus knapp 40 Jahren gesichtet und dieses in einem gut einstündigen Video zusammengefasst. Das Endergebnis ist eine völlig neue Prunksitzung, die trotz Corona stattfinden kann. Virtuell versteht sich.
Zu den vergangenen Kampagnen und Auftritten überraschen die aktuellen Akteure mit einem Einspieler am Ende, in dem alle das bekannte Schlusslied des OKACLU singen – zwar nicht gemeinsam auf der Bühne, dafür aber jeder für sich zu Hause. Und auch Kapellmeister Theo hat seinen Auftritt.

Vier OKACLU-Livestreams

In insgesamt vier Livestreams nahm der OKACLU (Ober-Abtsteinacher Karnevalclub) die Narren mit auf eine – wie Präsident Dr. Claudius Disam zur Einstimmung sagte – „ganz besondere Reise“. Mit einem dreifach donnernden Helau freute er sich auf die etwas andere Fastnachtssaison in diesem Jahr, dem sich auch das aktuelle Prinzenpaar, Prinz Steffen II. „von Straßburg zu Hardberg“ und Ihre Lieblichkeit, Prinzessin Luisa I., in einer gereimten Videobotschaft anschloss.
Es folgten – gemäß Reihenfolge der Prunksitzungen – Tänze der ehemaligen Prinzen und Prinzessinnen sowie der Garde. Die „Dream Girls“ waren ebenso dabei wie die Gruppe „Schmink‘n Go“. Und auch alle anderen bekannten Gesichter bekamen ihren Auftritt: Herr Müller und Frau von Falkenstein, Karl-Fried Sembowsk, de Philipp und de Sepp mit Stumbe, der Mann mit den 1000 Gesichtern, die Stammtischbrüder, die Hintenlang-Brüder und der Ourewäller Karl.
So erzählte etwa der Apotheker seinen zwei Stammtischbrüdern, wieso er aus dem Töpferkurs geflogen ist: „Ich habe mich im Ton vergriffen.“ Eine eigene Interpretation von „Romeo und Julia“, Seitenhiebe auf Unter-Abtsteinach, Lippenbekenntnisse aus Moskau oder übergroße Marionetten: Die vielen bunten Kostüme, die liebevolle Bühnendekoration der vergangenen Jahre, die Stimmung im Saal – all das machte Lust auf mehr Fastnacht und ließ vergangene oder auch bereits vergessene Erinnerungen wieder aufleben.

Ein „geliebtes Potpourri“

Als dann wieder Präsident Claudius Disam in Kapitänsuniform vor seiner Scheinwerferkulisse auftauchte und sich bei allen Akteuren sowie beim treuen Publikum bedankte, äußerte er noch den Wunsch, alle wieder im kommenden Jahr live und vor Ort zu sehen.
Nachdem der Bildschirm kurz schwarz wurde, sahen die Livestream-Zuschauer im Abspann noch einmal die Fastnachtskampagnen ab 1982 bis heute mit Motto und Prinzenpaar sowie im Anschluss ein „geliebtes Potpourri“ aus Sequenzen von de Philipp und de Sepp. Ebenso dabei: die deutsche Schlagerparade und Ausschnitte aus Höhepunkten der Prinzenpaarsketche – „ein Hoch auf die Stoanischer Fastnacht – Helau!“
nk
Quelle www.wnoz.de