Der OKACLU hat ein neues Prinzenpaar
Der OKACLU hat ein neues Prinzenpaar. Traditionsgemäß am 11. 11. um 20.11 Uhr fiel im Cafe Krapp die Entscheidung. In der bevorstehenden fünften Jahreszeit werden die Narren von "Prinz Claudius 1. vom Burghof de la cava deI castillo" und an seiner Seite Prinzessin Stefanie 1. regiert.
Zur Wahl und Vorstellung des neuen Prinzenpaares hatten sich alle Honoratioren des OKACLU eingefunden. Präsident Hans-Peter Gärtner begrüßte besonders das scheidende Prinzenpaar „Alexander II. vom Waldskopf" und Prinzessin Sigrid I., den Sitzungspräsidenten Gerd Höpfer und die Honoratioren Leonhard Berbner, Peter Knapp und Heiner Ebert. Der Platz im Cafe Krapp reichte kaum, so groß war das Interesse der närrischen Untertanen.
Gärtner dankte nochmals dem scheidenden Prinzenpaar für eine tolle Kampagne und versicherte, der OKACLU werde alles daransetzen, dass auch die Kampagne 2000/2001 in die Geschichte der Abtsteinacher Narren eingehen werde. Drei Bewerber, so Gärtner, strebten das hohe Amt des Prinzen an. Prompt betraten die drei den Raum, allerdings mit „Schwellköppen" und Umhang völlig unkenntlich gemacht. „So lasst uns nun den Prinzen wählen", forderte der Präsident auf, gab Jedem Bewerber eine Nummer und verteilte die Stimmzettel. Schneller als anderswo war die Wahl „ausgezählt" und großer Jubel war zu vernehmen, als sich Claudius 1. demaskierte und seine Untertanen mit einem kräftigen Helau begrüßte.
Dieter Langhals, die „Maus" vom OKACLU, sorgte mit seinen ihm eigenen Liedern am Akkordeon für beste Stimmung Mit einem Tusch begleitete er ihre Lieblichkeit Prinzessin Stefanie I. in den Festsaal. Das Prinzenpaar für die neue Kampagne war gewählt. Bertram Arnold, Onkel des neuen Prinzen, sorgte mit lauten Böllerschüssen dafür, dass jeder Ober-Abtsteinacher Bürger wusste: die Entscheidung ist gefallen.
Nach einem kräftigen Schluck folgte die traditionelle Zeremonie. Alexander und Sigrid, vorjähriges Prinzenpaar, übergaben den neuen Regenten die närrischen Insignien. Danach erhielt Prinz Claudius seinen Beinamen. Als Sohn von Bernd I., des OKACLU, trägt er den Namen „vom Burghof". Der Burghof besitzt einen gemütlichen Burgkeller, in dem der Prinz oft zu feiern geruht. Man entschied sich für die „spanische Variante" und ergänzte den Prinzennamen mit „de la cava deI castillo" , gleichsam als Reverenz an das Motto der kommenden Prunksitzungen.
Ihre Lieblichkeit Prinzessin Stefanie I. stammt vom Anwesen Lammer in der Höhenstraße. Vater Karl und besonders Mutter Elsbeth stehen der Ober-Abtsteinacher Fastnacht sehr nahe, unterstützen seit Jahren den „OKACLU sind oft bei der „Boa Narhalla" mit von der Partie.
Das neue Prinzenpaar des OKACLU dankte den Untertanen für die Wahlentscheidung und unterstrich die Vorfreude auf die närrische Regentschaft bis Ascher Mittwoch.
Schon am Vormittag des 11. 11. natürlich um 11.11 Uhr hatte das Komitee des OKACLU in der Halle am Sportplatz die Kampagne eingeläutet. Die Halle, in der erstmals die Prunksitzungen stattfinden werden, erfährt in den kommenden Wochen einen sitzungsgerechten "Umbau". Man kann sicher sein, dass sich die Verantwortlichen des OKACLU hier einiges einfallen lassen werden.
Die Wahl und Vorstellung des neuen Prinzenpaares am Abend wurde zum ersten Höhepunkt der Kampagne. Traditionell stärkte man sich zwischenzeitlich mit Wurst, Weck und Wein. Alfred Knapp ließ es sich auch in diesem Jahr nicht nehmen, die Wurst den Narren zu spenden, war er doch selbst jahrelang aktives Komiteemitglied.
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Prinzenpaar ist zweifelos "Hochwohlgeboren"
Auch Traditionen erfahren eine Steigerung. Das konnten die Narren am Sonntag bei der Prinzeneinholung von OKACLU-Prinz Claudius I. erfahren. In der Karnevalshochburg spielte sich ein "Spektakulum" besonderer Art ab, an dem allerlei "Fatzvögel", wie es der Chronist wusste, beteiligt waren.
In den frühen Morgenstunden trafen sich die Narren im Burghof, der privaten Residenz des Prinzen. Die prinzlichen Eltern, selbst Honoratioren des OKACLU, hatten für alle köstliche Speisung vorbereitet. Schon bald trafen die Blasmusiker der KKM im närrischen Clownskostüm ein. Schließlich waren über 200 Untertanen erschienen, um der Einladung des Prinzen zum großen Gelage Folge zu leisten.
Der anschließende Umzug zur Burgschänke wusste die Bevölkerung am Wegesrand zu begeistern. Die Verantwortlichen hatten einen Trabi bis aufs Fahrgestell zerlegt, ein original Karussellpferd aufgebaut und das ganze Gefährt, festlich geschmückt, zur Prinzenkutsche erklärt. Voran ging die Leibgarde der Prinzen, gefolgt vom Komitee, der KKM Ober-Abtsteinach, der Prinzengarde und allerlei närrischem Gefolge, allesamt voll kostümiert.
Die Privatgemächer von Prinzessin Stefanie Irr. lagen auf dem Weg - Ehre und Verpflichtung für die Eltern, dem närrischen Tross Einhalt und Labsal zu gewähren. Kurzerhand hatten die Eltern von Prinzessin Stefanie ihr Anwesen umfunktioniert. Man labte sich im "närrischen Stall bei Elsbeth und Karl". Pater Dieter dankte für die Gastfreundschaft auf die ihm eigene Art: Ein Feuerwerk bei strahlendem Sonnenschein wurde inszeniert. Auf der Wegstrecke hatten die Anwohner ihre Häuser fastnachtlich geschmückt. In der Burgschänke bei den Rittern Wolfgang und Kunrad folgte man der Zeremonie. Die KKM brachte mit ihren schmissigen und närrischen Liedern unter der Leitung von Albrecht Schütz die Stimmung in der Burgschänke schnell zum Siedepunkt. OKACLU-Präsident Hans-Peter Gärtner begrüßte alle Narren, besonders aber den Großvater des Prinzen, Hofarchivar und Ehrensenator Hans vom Fachwerk, der einst vor vielen Jahren die Prinzeneinholung eingeführt hatte.
Der Höhepunkt des Tages blieb dem Chronisten und Prinzenvater Bernd vom Burghof vorbehalten. Er hielt die traditionelle Laudatio. Die mit altdeutschen und lateinischen Textstellen geschmückte Laudatio wurde in ihren Highlights von der KKM sehr beweglich und gelungen mit kurzen musikalischen Intermezzos unterstrichen.
Der Chronist ließ zunächst das Geschehen der laufenden Kampagne Revue passieren. Die Zeremonie der Einholung wiederhole sich nunmehr zum 35. Male. Er unterstrich die närrische Abstammung des Prinzen Claudius, der zweifellos "hochwohlgeboren" sei. Prinzessin Stefanie lasse hier auch keine Wünsche offen, entstamme sie doch dem Geschlecht derer von Lammer und Bockwirt.
Bernd vom Burghof wies auch auf die Besonderheit des Tages hin. So habe sich die Leibwache des Prinzen, die Garde, vor der Burgschänke postiert, um Schaden von dem Prinzen und dem Komitee abzuwenden. Die närrische Kontrolle derer, die den Sperrbezirk durchquerten, blieb nicht aus und jeder musste Zollgebühren bezahlen. Schließlich ließ der Chronist die Untertanen, unter ihnen Abtsteinachs Bürgermeister Rolf Reinhard, den Treue-Eid auf das amtierende Prinzenpaar schwören.
Nach der vielbeachteten Laudatio folgte die Ordensverleihung. Den ersten Orden erhielt der Hofarchivar, Ehrensenator und Großvater des Prinzen, Hans vom Fachwerk. Ihn an erste Stelle zu setzen war für den Prinzen oberste Prämisse. Im Anschluss erhielten alle Akteure und alle, die zum Gelingen der Kampagne beitragen, den prinzlichen Orden.
Nun galt es erneut die Untertan zu speisen. Prinz Claudius I. hatte zum traditionellen Mahl geladen. Es gab Stonischer Kartoffelwurst, saure Gurken, Graubrot und kühlen Wein. Freilich wartete jeder auf das Platzet des Ehrensenators und prinzlichen Vorkosters Leo vom Lichte: "Das Mahl ist probieret und für gut empfunden, expertum est."
Ehrensache war es am Nachmittag für das Prinzenpaar, den Anstoß zum B-Liga-Spiel der SGA gegen Hambach persönlich auszuführen. Als Prinz Claudius I. das Leder zu Prinzessin Stefanie II!. spielte, jubelten die Untertanen am Spielfeldrand.
Am kommenden Sonntag lädt der OKACLU zu einem weiteren Highlight nach Ober-Abtsteinach. Ab 14.11 Uhr wird sich die "Boa Narrhalla", der große Fastnachtsumzug, durch Abtsteinachs Straßen schlängeln. Straßenfastnacht pur ist dann angesagt.
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