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2012 auf dem Jahrmarkt


Geschwisterpaar regiert die Narren

Das Geheinmnis ist gelüftet: Das neue Prinzenpaar des OKACLU für die Kampagne 2011/2012 ist Maximilian I. und ihre Lieblichkeit Theresa I. Die Abstammung des Geschwisterpaares ist von hochwohlgeborenem Adelsgeschlecht und lässt die kühnsten Erwartungen für die Fastnachtszeit in Ober-Abtsteinach zu.
Am frühen Abend des 11.11. füllten sich die Räumlichkeiten des Gasthof „Rose“. Komitee in Galauniform, Prinzengarde und allerlei Fatzvögel und Protagonisten der Ober-Abtsteinacher Fastnacht fanden sich ein und sorgten für ein illustres Bild. Das Ein-Mann-Orchester „Maus“ alias Dieter Langhals stimmte die Narren in gewohnter Originalität auf das große Ereignis ein und pünktlich um 20.11 Uhr erklang der erste Narhalla-Marsch der neuen Kampagne. Dank an scheidendes Prinzenpaar
Garde und Komitee standen schon bei den ersten Klängen von ihren Plätzen auf, schunkelten und klatschten rhythmisch mit. Zu lange hatte man diesen Tag herbeigesehnt, mit dem in der Hardberggemeinde wieder die fünfte Jahreszeit beginnt. In seiner Begrüßungsansprache lobte OKACLU-Präsident Hanspeter Gärtner vor allen Dingen noch einmal das scheidende Prinzenpaar Julian I. und Nadja I., die „den Verein glänzend präsentiert haben“.
Danach bat er die Anwesenden hinaus vor das Gasthaus, das Prinzenpaar habe sich angekündigt, hieß es. Zu aller Erstaunen fuhr ein großer Lkw einer Spedition aus der Region vor. Fahrer Jochen Czelck stieg aus und lieferte, adressiert an den OKACLU, eine Palette ab. Der rundum verpackte Schutzkäfig wurde mit einer „Ameise“ in Position gebracht und gab schließlich den Blick auf ein maskiertes Paar frei, das mit einem großen Freuden-Feuerwerk von Bruder Dieter empfangen wurde. Demaskierung
Prinzenpaar und Komitee geleiteten die beiden in den Gasthof. Dort schritt Präsident Gärtner dann zur Demaskierung. Mit großem Jubel ließen die Untertanen Prinz Maximilian und an seiner Seite seine Schwester Theresa zum ersten Mal hoch leben. Es ist sicherlich ein Novum in der Stonischer Fastnacht, dass die Narren von einem leiblichen Geschwisterpaar regiert werden, doch ließ dies die ohnehin hohen Erwartungen an die bevorstehende Kampagne noch höher schrauben.
Maximilian I. gibt sich während seiner Regentschaft den Beinamen „vom Burghof zur Ritterschänke“ und weist damit auf die närrische Abstammung des Prinzenpaares hin. Vater der beiden ist Bernd vom Burghof, Ex-Prinz, Zweiter Vorsitzender, Chronist und Wirtschafts- minister des OKACLU. Mutter Birgit ist Ex-Prinzessin, Bruder Claudius regierte ebenfalls als Prinz eine Kampagne.
Das närrische Blut des neuen Prinzenpaares geht aber noch weiter zurück. Die beiden Großväter waren einserseits viele Jahre bei den Mannheimer „Feurio“-Fastnachter in verantwortlicher Position, andererseits als „Hans vom Fachwerk“ Ehrensenator des OKACLU mit unvergessenen Verdiensten um die Stonischer Fastnacht.
Unter nicht enden wollendem „Helau“ übergab Präsident Gärtner dem neuen Prinzen die närrischen Insignien, das Zepter und den roten Regentenmantel. Maximilian I. vom Burghof zur Ritterschänke und ihre Lieblichkeit Theresa I. stehen große Ereignisse bevor. In seinen sieben Prunksitzungen begibt sich der OKACLU in diesem Jahr auf einen bunten Jahrmarkt des Frohsinns und der Narretei. Das Sitzungsmotto „Der OKACLU auf dem Jahrmarkt“ lässt dabei Einiges erwarten.
Es folgt dann die Prinzeneinholung, bei der Maximilian I. ,seinem Beinamen entsprechend, vom Burghof zur Ritterschänke geleitet wird, wo er traditionell zur närrischen Hofhaltung eine Woche vor Fastnacht lädt. Höhepunkt wird dann die Boa Narhalla, der große Fastnachtsumzug des OKACLU sein, bei dem das Prinzenpaar das Bad in der närrischen Menge genießen kann.

Auf dem Jahrmarkt der Narretei

Der OKACLU ist 60, die Gemeinde Abtsteinach 1000 Jahre alt. Die weit über 2000 Besucher der sieben Prunksitzungen im Jugendheim erlebten im Jubiläumsjahr eine der besten Bühnenshows des OKACLU seit dessen Gründung. Für das abendfüllende Spektakel von Bütten, Sketches und Showtänzen zauberten die Baumeister des Vereins die Szenerie eines Jahrmarktes auf die Bühne, die die Besucher in ihren Bann zog.
Schnell wurde die Bühne mit Leben gefüllt. Die Sieger verschiedener Miss-Wahlen zum Jubiläum, anmutige Kerwemädchen mit Blumenkränzen, ein Laierkastenspieler sowie allerlei Honorationen gaben sich die Ehre, begleitet von einer Blaskapelle. Ein Kirmesboxer suchte nach Gegnern und ein Fakir nahm auf seinem Nagelbrett Platz.

Buntes Jahrmarkttreiben

Das bunte Jahrmarktstreiben erreichte seinen ersten Höhepunkt, als zünftige Bursch begannen, einen Schuhplattler zu tanzen. Doch schnell verwandelte sich der Volkstanz in eine fetzige Disco-Choreographie. Wahrsagerinnen blickten tanzend mit ihren mystischen Glaskugeln in die Zukunft. An scheinbar sicheren Schnüren hängend, vom Puppenspieler bewegt, kam die junge Prinzengarde des OKACLU gleichsam als Marionetten auf den Marktplatz. Doch schon bald brachen die Mädels auf, lösten sich von ihrem Meister und rockten in einer beeindruckenden Choreographie. Schon die spektakuläre Eröffnung begeisterte die Besucher.

Ob Karussell, ob Riesenrad

„Ob Karussell, ob Riesenrad“ heißt das Mottolied 2012, das nach dem Einzug der Protagonisten durch den Saal erklang. Mit seinem närrischen Gefolge gaben sich Prinz Maximilian I. vom Burghof zur Ritterschänke und an seiner Seite ihre Lieblichkeit Prinzessin Theresa I. die Ehre. In seinem Prolog betonte der Prinz, dass nach 2001 endlich wieder einer des närrischen Hochadelsgeschlechts Disam das Zepter führe. Vater Dr. Bernd Disam, heute Vizepräsident des OKACLU, war ebenso dessen Prinzregent wie seine Söhne Dr. Claudius Disam und aktuell Maximilian, Mutter Birgitt war, wie jetzt ihre Tochter Theresa, Prinzessin. Maximilian sprach wohl aus dem Herzen aller, als er seinen Prolog mit den Worten „Was für ein herrliches Gefühl, hier oben zu stehen“ beendete.
Karl Berbner war einmal mehr genau der Richtige für den ersten Solovortrag. Als Odenwälder Karl berichtet er von seinem Kumpel Schorsch, der immer wieder neue Lebensweisheiten parat hat. So wie die: „Sex in der Ehe ist wie Hartz IV – es reicht vorne und hinten nicht.“ Der Routinier brachte den närrischen Funken in den Saal.
Für einen wahren Augenschmaus sorgte auch in diesem Jahr die Gruppe „Schmink and Go“ mit ihren selbst entworfenen und gefertigten Kostümen. Fünf wilde Hühner kreierten zusammen mit einem stolzen Hahn eine Mischung aus Sketch und Tanz.
Der Narrenprinz von „Unnerstonisch“, wortgewaltig, schlagfertig, derb und stark alkoholisiert, hatte nach einer Annonce im Hardbergboten eine neue Prinzessin gefunden. Die alte war ihm mit einem indischen Computerfachmann durchgebrannt. Doch die Zweckgemeinschaft endete, bevor sie recht begonnen hatte. Derbe Dialoge mit viel Witz und schwarzem Humor führten bald zum Eklat. Da betrat seine alte Prinzessin mit ihrem Auserwählten die Bühne. Doch auch der war wohl nicht der Richtige. Am Ende fanden beide wieder zusammen und das „Unnerstonischer Prinzenpaar“ war wieder komplett.
„„Burlesque“ heißt der Kultfilm mit Cher und Christina Aguilera, der eine ganze Lebensart mit Tanz und Musik auszudrücken vermag. In Anlehnung daran brachten die OKACLU-Dream-Girls diese Lebensart in glitzernden Ballkleidern mit beeindruckender Choreographie tänzerisch auf die Bühne.

Drei Stammtischbrüder

Die drei Stammtischbrüder Karl, Luis und der Apotheker wussten wieder die Neuigkeiten aus dem Orts- und Weltgeschehen, verpackt in einen Humor der besonderen Art. In ihrer unterschiedlichen Sprache vom tiefen Dialekt bis hin zu reinem Hochdeutsch lösten die Drei immer wieder wahre Lachsalven aus. Nicht nur die Gags, auch die Art des Vortrags, gepaart mit gekonnter Mimik, waren unnachahmlich. Dabei traf Apotheker Luis ins Herz, als er ihn fragte, was die Ehefrau und der Computer gemeinsam hätten? – „Hätte man noch ein halbes Jahr gewartet, hätte man wohl etwas Besseres bekommen.“

Das Prinzenpaar als Hänsel und Gretel

Auch nach der Pause wurde bei den sieben Prunksitzungen des OKACLU ein närrisches Feuerwerk geboten. Im traditionellen Sketch des Komitees erfuhr das Publikum, dass man bei Recherchen zum 1000-jährigen Jubiläum der Gemeinde auf die wahre Geschichte von Hänsel und Gretel gestoßen sei, die sich im Märchenwald nahe Ober-Abtsteinach zugetragen habe, wie Erzähler Sven Tietze zu berichten wusste. Klar, dass Prinz Maximilian und Prizessin Theresa in die Rollen des Märchpaares schlüpften.
Im Wald spielte sich dann gar manch närrisch Treiben ab. So bewahrte ein Döner-Caterer das Geschwisterpaar vor dem sicheren Hungertod. Die Panzerknacker, wie immer auf der Flucht, nahmen Hänsel und Gretel mit zum großen Fest mitten auf dem Jahrmarkt, wo sich allerlei bekannte Figuren einfanden. Da wurde der unter Burn-Out leidende Räuber Hotzenplotz von Rotkäppchen und Rapunzel getröstet, während die alte Hexe ihr Unwesen trieb. Später entpuppt sie sich als heiße Blondine alias D. Katzenberger. Max und Moritz stimmten „Cherry Lady“ an. Das Lied rief Pan-Tau auf die Bühne, verfolgt von seinem Verehrer, dem Froschkönig, der ihn schmachtend ansang und um seine Liebe warb.
Der kleine Wikingerjunge Wickie litt unter fürchterlichem Heimweh und intoniert klagend den Heintje-Hit „Mama“. Vadder Abraham brachte seine Schlümpfe mit, stimmte aber seinen Song im Techno-Rhythmus an. Ein heißblütiger Seemann und der hölzerne Pinoccio warben um Gretel. Die finale Songeinspielung blieb „Hänsel und Gretel“ vorbehalten, die im Wechselbad der Gefühle „Fang das Licht“ anstimmten.
Jeder Auftritt war verpackt in eine abenteuerliche Geschichte. Erzähler Sven Tietze schrieb auch das Drehbuch, Sebastian Trenkwald und Jürgen Hartmann studierten den Sketch ein und führten Regie. Eine echte Meisterleistung gelang dabei den Ton- und Lichttechnikern des OKACLU, die die Play-Back-Mitschnitte auf den Punkt genau einspielten und die Akteure ins passende Licht setzten.
Thomas „Sam“ Kunkel erzählte Neues aus dem Leben der Lodders, die jetzt in Fernsehsendungen wie „Familie im Brennpunkt“, „Messi-Alarm“ oder „Verdachtsfälle“ Karriere machten. Der Vortrag des Vollblutfastnachters war eine einzige Gagtirade, der die Lachmuskeln der Besucher gehörig strapazierte.

Die Rampensau des OKACLU

Nach dem Auftritt des Stonischer Originals Stefan Arnold, der in diesem Jahr als multi-lingualer Solist dem Publikum wahre Beifallsstürme entlockte, ließ sich Moderator Tietze zur Bezeichnung „Du bist eine echte Rampensau“ hinreißen. Am Ende hielt es keinen mehr auf dem Platz, alle verlangten als Zugabe sein Kultsong „No, no, no, mer gehn net hoam“ und der ganze Saal stimmte lautstark mit ein.
Es waren zusammen wohl etliche Kilo Bananen, die Bananenbenno, alias Jochen Czelk, während seines Vortrages in sieben Sitzungen in die Besuchermenge warf. Frisch vom Hamburger Fischmarkt eingeflogen, erzählte er in norddeutschem Platt so manche haarsträubende Marktgeschichte.
Zu einem echten Erlebnis für Augen und Seele wurde der Tanz des OKACLU-Showballetts. In einer ebenso packenden wie treffenden Choreographie von Sabrina Stein erzählte das Ballett im 50er-Jahre-Outfit den Film „Hairspray“ und setzte den im Film gezeigten Traum von einer großen Bühnenkarriere auf beeindruckende Weise um.
Der Meister (Sebastian Trenkwald) und seine beiden Assistenten Jazcek (Jörn Brabez) und Lazcek (Michael Trenkwald), zeigten eine gelungene Mischung von Klamauk und Nonsens, aber auch verblüffende Zauberei wie der Akt der schwebenden Jungfrau. Die drei Originale (Moderator Tietze: „Das ist so wie Messi, Ronaldo und Uwe Seeler in einer Mannschaft!“) unterstrichen einmal mehr, dass sie in allen Genres der Narretei zu Hause sind.
Zum großen Finale kamen noch einmal alle Protagonisten auf die Bühne, begleitet von nicht enden wollendem Beifall der Besucher im Saal, die sich längst anerkennend von ihren Plätzen erhoben hatten. Nach dem Mottolied der Kampagne erklang das Lied auf die Familie des Prinzenpaares. Getreu dem Kult- song „Nur nach Hause gehn wir nicht“ wurde nach den sieben Prunksitzungen noch getanzt und geschwoft bis in die frühen Morgenstunden.

Gut 100 Helfer und Aktive an sieben Abenden im Einsatz

Einen wahren Sitzungsmarathon leisteten die Aktiven, Organisatoren und die Helfer wie schon seit Jahren bei den sieben Prunksitzungen des OKACLU:
Prinzengarde: Leoni Funke, Linda Arnold, Lea Arnold, Sophie Arnold, Vanessa Oberle, Franziska Kohl, Jennifer Rohr, Alicia Lammer, Laura Trenkwald, Romina Czelk, Nadine Berbner und Celina Wetzel, Choreographie: Sabrina Stein und Meike Brabez.
Komitee: Sonja Funke, Marion Guillen, Grit Dorweiß, Melanie Dietz, Petra Kohl, Petra Berbner, Daniela Trenkwald, Jolanta Groß, Susanne Rettig, Maike Brabez, Lena Berbner, Madeleine Reitermann, Nicole Hintenlang, Britta Wetzel, Jennifer Rubio, Moni Berbner, Peter Kahlig, André Hintenlang, Marcel Reitermann, Max Hintenlang, Jannis Schütz, Peter Funke, Josef Berbner, Steffen Walter, Frank Trenkwald, Alexander Kohl, Otto Rettig, Simon Becker, Dr. Claudius Disam, Pablo Guillen, Florian Bergfeld, Nicholas Schmitt, Alexander Gärtner, Stefan Arnold, Sebastian Trenkwald, Jörn Brabez, Michael Trenkwald, Bernd Öhlschläger, Peter Funke, Frank Trenkwald, Stefan Arnold, Dr. Bernd Disam.
Show-Ballett: Marielena Funke, Luisa Arnold, Carolin Kohl, Lisa Beckert, Laura Bittermann, Jessica Birn, Theresa Disam, Laura Arnold, Nadja Hintenlang, Caroline Öhlschläger und Sascha Hintenlang, Choreografie: Sabrina Stein
Schminkdamen und Wilde Hühner: Ilse Höpfer, Christel Röder, Trudel Wittmann, Christiane Stanyak, Elli Öhlschläger, Ute Berbner und Inge Kohl.
Dream-Girls: Britta Wetzel, Jenny Rubio-Sanchez, Nicole Hintenlang, Lena Berbner, Madeleine Reitermann und Meike Brabez.
Butler und Mundschenke: Marcel Reitermann, Max Hintenlang, Jannis Schütz, André Hintenlang, Leitung: Schatzmeister Bernd Öhlschläger.
Weitere Solo-Auftritte: Dr. Claudius Disam, Otto Rettig, Petra Berbner, Alexander Kohl und Frank Trenkwald.
Catering: Unter der Leitung von „Wirtschaftsminister“ und Vizepräsident Dr. Bernd Disam und seinem Organisator Dieter Czelk übernahmen die KKM, der FCO, die OKACKLU-Biker und viele freiwillige Helfer die Dienste hinter den Theken und an der Bar.
Licht: Dennis Montag, Christian Birn, Jürgen Oberle hatten über 80 Scheinwerfer und Lichtquellen mit mindestens ebenso viel Kilowatt in der Summe an Decke und Bühne im Jugendheim montiert.
Ton: Wolfgang Kohl, Gerhard Berbner und David Hintenlang.
Bühnenbild: Hofarchitekt Armin Hintenlang und OKACLU-Cheftechniker Gerhard Kunkel zauberten mit ihrem Bauteam eine 3D-Jahrmarktszenerie bis ins kleinste Detail auf die Bühne, einschließlich Karussell und Riesenrad.
Organisation: Alle Fäden liefen beim Präsidenten Hans-Peter Gärtner zusammen. Moderator Tietze über den Präsidenten: „Er denkt OKACLU, er lebt OKACLU.“ TL


























Ein uraltes kurpfälzisches Adelsgeschlecht

In den frühen Morgenstunden begann das Spektakel, das man so nur in Ober-Abtsteinach erleben kann: die Prinzeneinholung des OKACLU, die mittlerweile eine 49-jährige Tradition hat. Komitee, Motivgruppen und allerlei Fatzvögel fanden sich gestern früh in der Residenz der Familie von Prinz Maximilian I., den Disams, ein. Hier leben auch Chronist und Zweiter Vorsitzender Bernd vom Burghof mit den Prinzessinnen Birgitt und Theresa.
Die prinzliche Familie hatte großzügig aufgetischt. An einem reichhaltigen Buffet konnte sich jeder nach Herzenslust stärken, begleitet von närrischen Klängen. Der Burghof selbst war bestens gerüstet. An den Wänden dokumentierten Bilder und Fotographien den närrischen Werdegang des Prinzen. Kellerbar und Garage waren umfunktioniert in den „Zirkus Disam“, der der Narrenschar am Morgen Platz für die buntes Treiben bot.
Danach setzte sich der Narrentross von der Höhenstraße aus bei strahlendem Sonnenschein und eisiger Kälte in Bewegung. Den Startschuss gab Bruder Dieter mit einem zünftigen Feuerwerk zu Ehren des Prinzen. Höhen-, Kirch- und Löhrbacher Straße waren als Hommage an den Prinzregenten festlich geschmückt.
Die Trachtenkapelle der KKM, als lustige Bajazzos kostümiert, das Komitee in gelbem Gala, die Prinzengarde, bunte Harlekine und farbenfrohe Bajazzos, Motivgruppen aus den Prunksitzungen und das Showballett als grüne Froschkönige hatten sich eingefunden, um dem Prinzen gebührendes Geleit zu geben. Maximilian selbst zog in einer mobilen Schiffschaukel, chauffiert von Prinz Johannes, durch die geschmückten Straßen, vorbei an zujubelnden Untertanen.
Angeführt wurde der Zug vom Hofarchivaren und Laudator Dr. Bernd Disam, flankiert von seinem Adjutanten Dr. Claudius Disam und Ritter Gerhard Berbner. Die Ritterschänke von Ritter Wolfgang präsentierte sich von ihrer besten Seite, In zwei Vitrinen waren die Orden ehemaliger Prinzen chronologisch gesammelt, 35 an der Zahl.
Nach einem zünftigen Begrüßungsfeuerwerk vor der Schänke zogen die Protagonisten des Tages ein. Präsident Hans-Peter Gärtner eröffnete nach dem Intro der Hofkapelle unter der Leitung von Albrecht Schütz die hoch traditionelle Hofhaltung des Prinzen. Erstmals in der Geschichte der Prinzeneinholung hatte sich der närrische Regent einen Marsch zur Eröffnung des Spektakels erbeten. Wunsch- und standesgemäß intonierten die Musikerinnen und Musiker „Preußens Gloria. Einer guten Tradition folgend wurde das Gebiet um die Burgschänke zum närrischen Zollbezirk erklärt, bei dessen Durchfahrt die Mädchen der Prinzengarde Wegegeld einforderten.
In seiner Laudatio forderte der Hofarchivar die Untertanen zunächst auf, der eisigen Kälte mit einem gerüttelt Maß an Schlottermilch zu trotzen. Gerne erinnerte er an die Inthronisation ihrer närrischen Hoheit Maximilian I., dem 56. Prinzen in der 60-jährigen Geschichte des OKACLU. Während seiner Regentschaft habe es sich der Prinz nicht nehmen lassen, den Durst des Hofgesindels im Rittergut entweder ganz zu nehmen oder zumindest zu verringern.
Auch die sieben Prunksitzungen des OKACLU standen im Fokus des Laudators, bevor er auf die hochwohlgeborene Abstammung von Prinz und Prinzessin einging. Diese sei mit glorreichen Namen und Personen verbunden, deren Andenken im Volk noch lebendig seien. Seinen Beinamen „vom Burghof“ trage er zu Ehren seines Großvaters Johannes vom Fachwerk, Hofchronist und Hofmarschall auf Lebenszeit.
Im Mannesstamm verwies der Laudator auf das Geschlecht derer von Disam, ein uraltes Adelsgeschlecht aus der Kurpfalzmetropole Mannheim. Im zivilen Leben ist der Prinz frischgebackener Absolvent des Studiums für Wirtschaftspsychologie in Heidelberg. Ihre Lieblichkeit Prinzessin Theresa an seiner Seite ist Schulmeisterin und unterrichtet derzeit in Schönau. Ihre Lieblichkeit liebe das Reisen in ferne Länder, berichtete der Laudator, und habe im vergangenen Jahr mehr Zeit in Australien, Bali, Singapur, Bangkok und Gran Canaria verbracht als Zuhause.
Bernd vom Burghof reflektiert auch über den Odenwälder an sich, um die vielen auswärtigen und unbedarften Besucher an den närrischen Tagen in Ober-Abtsteinach notwendiges „Hintergrundwissen“ zu geben. Am Ende erhoben sich alle anerkennend von ihren Plätzen und der Beifall der Untertanen ob der beeindruckenden Laudatio wollte nicht enden.
Feierlich verlief auch die Ordensverleihung, durchgeführt von Prinz Maximilian und seinem Adjutanten Prinz Claudius. Der geschmackvolle und individuell gestaltete Orden auf der Grundform eines Ritterkreuzes zeigt neben dem Gemeindewappen und dem Namen des Prinzenpaares auch ein buntes Riesenrad als Hommage an das Sitzungsmotto 2012.
Das Programm wurde immer wieder von fröhlichen Klängen der KKM ergänzt, die unter ihrem Vize- dirigenten Albrecht Schütz die Narren zum Mitsingen und Schunkeln einlud. Prinz Otto I. blieb es vorbehalten, zur Sicherheit von Leib und Leben des Prinzen die „Giftprobe“ durchzuführen. Schon nahezu 50 Jahre in Folge ist das Essen an diesem Tag festgeschrieben: Stonischer Kartoffelwurst, Gurken und Graubrot. Mit seinem „Es ist probieret, versuchet und bewähret, expertum est“, startete Otto Rettig schließlich ein ausgelassenes Gelage bis in die späten Abendstunden.

Ein Ort im Ausnahmezustand

Singende, schunkelnde und tanzende Menschen – am kommenden Sonntag herrscht in Ober-Abtsteinach wieder Ausnahmezustand. Denn in ein närrisches Meer aus Stimmung und guter Laune verwandelt sich die Hardberggemeinde, wenn sich ab 14.11 Uhr die „Boa Narhalla“, der große Fastnachtsumzug des OKACLU, ihren Weg durch die Straßen bahnt.
Neben dem anstrengenden „Narrengeschäft“, den Vorbereitungen und Durchführungen sieben eigener Prunksitzungen, aber auch dem Besuch der Sitzungen befreundeter Fastnachtsvereine, standen in den jüngsten Tagen und Wochen für die Verantwortlichen des OKACLU viele Arbeitseinsätze an. Auch in diesem Jahr wird die „Boa Narhalla“ an Attraktivität nichts vermissen lassen. Um 14.11 Uhr werden die Verantwortlichen um Zugführer Gerhard Berbner den Startschuss zu diesem närrischen Spektakel geben, das Jahr für Jahr Tausende Besucher in die Hardberggemeinde lockt, die Motivwagen, die Fußgruppen und Fatzvögel bewundern. Einige Musikkapellen habe sich wieder angesagt, die für Stimmung sorgen. Prinzenschiff ist Höhepunkt
Der Zug ist gespickt mit tollen Motivwagen. Traditionell zählt das Prinzenschiff mit dem OKACLU-Prinzenpaar Maximilian I. vom Burghof zur Ritterschänke und Prinzessin Theresa I. zu den Höhepunkten der „Boa Narhalla“. Komiteemitglieder werden wieder auf ihrem Motivwagen für beste Stimmung sorgen. Alle laden zum Mitfeiern ein und die vielen Kinder wollen sicherlich die ein oder andere „fliegende Süßigkeit“ ergattern.
Musiker, Wagen und Fußgruppen treffen sich am Kerweplatz, wo der Zug aufgestellt wird. Von dort aus setzt sich der Tross zur Luisenstraße, Annastraße, Löhrbacher Straße, Steinachstraße und Neckarstraße in Bewegung. In der Mackenheimer Straße Richtung „Windhof“ löst sich die „Boa Narhalla“ auf. Die Anwohner werden gebeten, ihre Häuser entsprechend zu schmücken. Ballons, Fähnchen und allerlei Fastnachtsdekoration bieten Verantwortliche des OKACLU am Samstagmorgen entlang der Zugstrecke zum Verkauf an. Zelt am Kerweplatz
Ein großes Fastnachtszelt ist am Kerweplatz aufgestellt. Von hier aus sind die anderen Plätze gut zu erreichen, denn auch in den Gasthäusern der Hardberggemeinde ist nach dem Umzug Jubel, Trubel und Heiterkeit angesagt. Traditionell ziehen die Narren nach dem Umzug von Wirtschaft zu Wirtschaft. Geboten wird etwas in nahezu jeder Ecke der Hardberggemeinde. Über 6000 Besucher sind in den Nachmittagsstunden am Fastnachtssonntag in Ober-Abtsteinach keine Seltenheit.
Im Jugendheim laden die Malteser zur Après-Disco mit „DJ 20 000 Volt“ ein. Gasthäuser, Vereine und private Personen bieten Getränke aller Art an. Am Rathaus steht wieder eine kleine Tribüne für die Ehrengäste, von der aus Komiteemitglied Sven Tietze das Geschehen kommentiert und humorvoll durch das Programm führt. TL

Quelle www.wnoz.de